Bücherkoffer Geldern Ein Konzert zwischen Büchern

Geldern · Singer-Songwriterin Sophia Wahnschaffe spielte im Bücherkoffer vor rund 40 Zuhörern ihre selbst geschriebenen Lieder.

 Sophia Wahnschaffe hat im Gelderner Bücherkoffer ein Konzert gegeben.

Sophia Wahnschaffe hat im Gelderner Bücherkoffer ein Konzert gegeben.

Foto: Marie Ludwig

Die Zuschauer im Bücherkoffer haben sich an kleinen Stehtischen bei Wasser und Wein zusammengestellt. Leises Gemurmel herrscht im Buchladen, dann steht Musikerin Sophia Wahnschaffe mit ihrer Gitarre auf und beginnt zu singen. Die Kölnerin ist das erste Mal in Geldern. Ihre Texte sind auf Deutsch, klingen nach einer Mischung aus Silbermond und Soul und sind alle selbstgeschrieben.

Und gerade das ist Ladeninhaber und Veranstalter Ludger Derrix wichtig: „Die Künstler sollen ihre eigenen Songs spielen. Es muss ja nicht immer das sein, was man im Radio hört.“ Bereits zum achten Mal findet das Bücherzimmer-Konzert im Gelderner Bücherkoffer statt. Den Auftakt machte Derrix‘ eigener Sohn. Auf Sophia Wahnschaffe wurde er im Radio aufmerksam, als die Singer-Songwriterin zur Wochengewinnerin der WDR 2 „Szene im Westen“ gekürt wurde.

Wahnschaffe ist nicht nur ihr Künstler-, sondern zeitgleich auch Mädchenname, denn die Musikerin ist bereits seit fünf Jahren verheiratet. „So hab’ ich noch etwas von dem Namen“, sagt sie.

 Rund 40 Zuschauer sind zu der Veranstaltung gekommen.

Rund 40 Zuschauer sind zu der Veranstaltung gekommen.

Foto: Marie Ludwig

Aufgewachsen ist Sophia Thull in Bonn und lebt inzwischen in Köln. Im Rheinland fühle sie sich einfach zu Hause. Eigentlich wollte Thull zunächst Lehrerin werden – für die Fächer Musik und Theologie. Währenddessen habe sie jedoch festgestellt, dass die Musik ihr immer wichtiger wurde: „Ich habe einfach festgestellt: Lehrer sein, das ist nicht meins.“ Inzwischen unterrichtet sie Kinder an der Musikschule, leitet einen Frauenchor und nimmt gerade ihre zweite Platte auf. „Sie ist wesentlich elektronischer“, sagt die Musikerin.

Doch heute steht sie hier mit Gitarre, schöpft alle Tonlagen ihrer Stimme aus, und wenn sie ihr Instrument fester anschlägt, dann wippt ihr Zopf im Takt. Das Gitarre-Spielen habe sie von meiner Mutter gelernt, als sie zwölf war.

Seit 2014 schreibt und singt sie ihre eigenen Lieder nun vor Publikum. Diese spiegeln die Lebenswelt der jungen Frau wider: Sie handeln von der Liebe, der Angst zu versagen, vom Träumen und der Suche nach dem persönlichen Happy End. Dabei sind ihre Texte nicht nur bequem, sondern regen ebenso zur eigenen Reflexion an.

Auch die Zuschauer finden sich in ihren Texten wieder: „Das Lied über Träume konnte ich gut nachempfinden, und ich finde es schon toll, was sie hier auf die Beine stellt – nur die hohen Töne sind nichts für mich“, sagt Renate Münker. Sie besucht das Bücherzimmer-Konzert zum ersten Mal und wurde von ihrer Freundin Annegret Seefluth eingeladen, die schon oft bei den Bücherzimmer-Konzerten war. „Ich komme hier gerne hin, weil das Konzert in einem kleinen Rahmen stattfindet“, sagt die Geldernerin. Hier komme man mit anderen Leuten ins Gespräch, lerne Neues kennen.

Und auch das ein oder andere Buch habe auf diese Weise auch schon den Weg zu ihr nach Hause gefunden.

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