Wirtschaft im Kreis Kleve Chance für Wirtschaft und Region

Kreis Kleve · Bei ihrer Sommertour präsentiert die Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve beispielhafte Entwicklungen, die durch den Virtuellen Gewerbeflächenpool möglich wurden. Es gibt fünf Stationen. Zum Auftakt geht es nach Geldern.

 Beim Besuch auf der Sommertour wird die Kleidung sicher luftiger sein. Die Firma Bett-Art in Geldern wird die erste Station durch den Kreis Kleve. Schon zur Eröffnung im Winter war der Kreiswirtschaftsförderer dort zu Gast. 
  Fotos: WFG

Beim Besuch auf der Sommertour wird die Kleidung sicher luftiger sein. Die Firma Bett-Art in Geldern wird die erste Station durch den Kreis Kleve. Schon zur Eröffnung im Winter war der Kreiswirtschaftsförderer dort zu Gast. Fotos: WFG

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Nach den Sommertouren „Food“, „Logistik“, „Ausbildung“, „Gesundheit“, „Landwirtschaft“, „Chemie/Kunststoff“, „Exportstarke Unternehmen“, „Freizeit und Tourismus“, „Innovation“ und zuletzt „Zu Lande, zu Wasser, in der Luft“ wird auch in diesem Sommer die Tradition der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve fortgeführt. Begleitet von Journalisten führt die Tour in der fünften Sommerferienwoche zu beispielhaften Ansiedlungen und Betriebserweiterungen, die allesamt ohne den Virtuellen Gewerbeflächenpool ihre Flächen wohl nicht an dem Wunschstandort gefunden hätten. Unter dem Motto „Virtueller Gewerbeflächenpool Kreis Kleve – Chance für Wirtschaft und Region“ geht es zu Zielen, „die beispielhaft für die Erfolgsgeschichte des vor zwölf Jahren von den Bürgermeistern gemeinsam mit Kreis und Bezirksregierung ins Leben gerufenen Gewerbeflächenpool stehen“, formuliert Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers.

Der Gewerbeflächenpool macht es möglich, dass bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen schnell und unkompliziert Planungs- und Genehmigungsrechte für die ins Auge gefasste Fläche aus dem Pool entnommen werden können. Zu den Voraussetzungen gehören unter anderem ein vorliegendes Ansiedlungs- beziehungsweise Erweiterungsinteresse eines Unternehmens und dass keine Nutzungseinschränkungen für das Grundstück bestehen.

Mit Einrichtung des Pools im Jahre 2010 waren Rechte für etwa 200 Hektar eingesammelt. Im Laufe der letzten Jahre wurden 28 Flächen in einer Gesamtgröße von 111 Hektar aus dem Pool entnommen. Davon ist mehr als die Hälfte bereits genehmigt. Bei den übrigen steht die Genehmigung bevor. „Diese Entwicklung belegt doch eindeutig, dass der Pool-Gedanke funktioniert und die Flächen dort entwickelt werden können, wo sie auch für die Unternehmen gebraucht werden. Man kann sagen, dass der Pool das richtige Instrumentarium für eine nachfragegerechte Flächen- und Ansiedlungspolitik ist,“ so die Kreis-Wirtschaftsförderung. „Mit der Sommertour werden wir fünf Erfolgsbeispiele besuchen, die Mut machen, das landesweit einmalige Pilot-Projekt ab 2023 weiterzuführen,“ meint Kuypers.

 Die Bürgermeister, Regierungspräsidentin Annemarie Lütkes und Landrat Spreen gaben 2010 den Startschuss für den Virtuellen Gewerbeflächenpool.

Die Bürgermeister, Regierungspräsidentin Annemarie Lütkes und Landrat Spreen gaben 2010 den Startschuss für den Virtuellen Gewerbeflächenpool.

Foto: Ja/Stade, Klaus Dieter (kds)

Den Anfang der Sommertour macht am Montag, 25. Juli, der Besuch der Firma „Bett-Art Matratzenfabrik GmbH“ im Gewerbegebiet Pannofen-West der Stadt Geldern. Am heutigen Standort investierte die Inhaber-Familie Maghs in die dringend benötigte Betriebserweiterung für Produktion, Showroom, Lager und Logistik. Der alte Standort in Geldern platzte längst aus allen Nähten und ermöglichte keine sinnvollen Produktions- und Ablaufprozesse.

Mit dem Gewerbeflächenpool konnte in Kalkar das neue Gewerbegebiet Ost entwickelt werden. Nach dem Spatenstich für die Erschließungsmaßnahmen in 2014 war das Gewerbegebiet in wenigen Jahren nahezu ausgebucht. Etliche Kalkarer Firmen haben dieses neue Angebot für ihre Betriebserweiterungen genutzt. Dazu zählen die Schreinerei Mathias Ingendaa und die Motorradwerkstatt Dellemann. Die jüngste Ansiedlung realisierte Frank Wieczorek mit dem Waschzentrum Kalkar. Daniela Dellemann und Frank Wieczorek werden im Rahmen der Sommertour am Dienstag, 26. Juli, im Gewerbe- und Gründerzentrum Kalkar ihre Unternehmen vorstellen und ihre Beweggründe für die Standortwahl im Gewerbegebiet Ost der Stadt Kalkar schildern.

Am dritten Tag der Sommertour steht eine Entnahme der ersten Stunde aus dem „Virtuellen Gewerbeflächenpool Kreis Kleve“ im Mittelpunkt. Am Mittwoch, 27. Juli, ist das Unternehmen „Wwe. Th. Hövelmann GmbH & Co. KG das Ziel der Delegation. Markus Hövelmann, Gesellschafter des Unternehmens, wird die Firma vorstellen. Erwartet werden auch Einblicke in die Entwicklung, die das Unternehmen seit der Erweiterung genommen hat und wie die zukünftigen Entwicklungschancen am Standort eingeschätzt werden. Der ebenfalls anwesende Wirtschaftsförderer der Stadt Rees, Heinz Streuff, wird die Gelegenheit nutzen, die damaligen Erfahrungen mit dem Gewerbeflächenpool zu schildern.

Eine der bislang umfangreichsten Entnahmen aus dem „Virtuellen Gewerbeflächenpool“ kann die Gemeinde Wachtendonk, Ziel des vierten Tages der Sommertour, für sich in Anspruch nehmen. Nach Weeze (gemeinsames Gewerbegebiet mit Goch) und Straelen entfallen knapp 13 Hektar auf die Gemeinde Wachtendonk. Insgesamt handelt es sich hierbei um eine kleinere Entnahme für die Erweiterung des Gewerbegebiets im Ortsteil Wankum und um zwei Erweiterungsphasen für das Gewerbegebiet Müldersfeld. Von hieraus sind heute ebenso interessante wie überregional erfolgreiche Firmen tätig wie CAR Service Erkens, Verasol GmbH und auch DHG Vertriebs- und Consultinggesellschaft mit insgesamt mehreren hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Gastgeber Werner Berg, Geschäftsführer der DHG Vertriebs- und Consultinggesellschaft, wird am Donnerstag, 28. Juli, sein Unternehmen und die Gründe für die Standortwahl vorstellen. Hierbei wird neben kurzen Entscheidungswegen sicher auch die Nähe und gute Erreichbarkeit zur A 40 für das Handelsunternehmen mit Holzkohle, Kultursubstraten und Holzbrennstoffen von Bedeutung gewesen sein.

Den Abschluss der diesjährigen Sommertour findet dann die Kreisstadt Kleve mit dem Gewerbegebiet an der Querallee im Stadtteil Materborn am Freitag, 29. Juli. Das seinerzeit Dank des Virtuellen Gewerbeflächenpool entwickelte Gewerbegebiet im Süden von Kleve ist hinsichtlich Lage und Zuschnitt so attraktiv, dass es heute schon belegt ist und sich eine nächste Erweiterungsstufe in der Vorbereitung befindet. Die Nähe zum Wohnumfeld sowie zur B 9 und weiter Richtung A 57 machen das junge und moderne Gewerbegebiet attraktiv für ortsnahe Unternehmen, die sich vergrößern oder weiterentwickeln möchten. Ein Beispiel aus der ersten Stunde dieses Gewerbegebietes ist die Firma „Johann van Beusekom e.K“. Inhaber Thomas van Beusekom ist der Gastgeber am letzten Tourtag. Er wird über die neuen Möglichkeiten an diesem Standort informieren.

Es bleibt festzuhalten: Die Sommertour verspricht vor allem eines: Einblicke in spannende Standortentscheidungen von Erfolgsunternehmen und in die Bedeutung attraktiver Ansiedlungs- und Erweiterungsmöglichkeiten für die Zukunftssicherung der Unternehmen.

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