Planungen für Sevelen So wird das neue Sevelener Feuerwehrhaus

Sevelen · Architekt Berthold Grüntgens stellte die Planungen im Bauausschuss vor. Die Politik fragte nach, ob ein Übungsturm sein müsse.

 Der Entwurf für das geplante Feuerwehrgerätehaus für Sevelen wurde den Politikern vorgestellt..

Der Entwurf für das geplante Feuerwehrgerätehaus für Sevelen wurde den Politikern vorgestellt..

Foto: Berthold Grüntgens

Issums Wehrleiter Karl Hans spricht von einem wichtigen Signal für die Feuerwehr von Seiten der Politik. Die gab im Bauausschuss einstimmig grünes Licht für die Umsetzung des geplanten neuen Sevelener Feuerwehrgerätehauses. Allerdings fragten die Politikern bei den Planungen genau bei Architekt Berthold Grüntgens nach und machten eigene Vorschläge.

Zu dem neuen Feuerwehrgerätehaus, das an der Hoerstgener Straße/ Ecke Parkstraße entstehen soll, gehört ein Übungs-Turm. „Für uns als Nicht-Feuerwehrleute, der Turm, warum?“, fragte Stefan Sablowski von der CDU. Der Turm sei in der Fraktionssitzung durchaus kontrovers diskutiert worden.

Sevelens Löschzugführer Ludwig Boemans erklärt, dass an dem Turm das Anleitern und die Absturzsicherung geübt werden können. Der Turm hat eine Höhe von zwölf Metern, so hoch, wie die längste Leiter der Issumer und Sevelener Wehr reicht. Karl Hans erklärt, wie schwierig es sei, geeignete Objekte zu finden, an denen die Kameraden das sichere Arbeiten in solchen Höhen üben können. Der Turm kann außerdem für das Atemschutz-Belastungstraining genutzt werden, alles vorbereitende Maßnahmen, bevor es für die Ehrenamtler zum Einsatz für die Allgemeinheit geht. Die Herstellungskosten für den Turm belaufen sich auf rund 150.000 Euro.

Neu werden beim Gebäude auch getrennte Umkleiden für Männer und Frauen sein. Zwar gebe es momentan noch keine weiblichen Mitglieder in der Sevelener Wehr. „Aber wir arbeiten dran“, sagt Hans. Außerdem soll das Gebäude auch für die Zukunft gut aufgestellt sein. Von Günter Beier aus der CDU gab es zum geplanten Grundriss zwei Anregungen. „Nur Kleinigkeiten“, wie er betont. Er plädiert dafür, dass die Damentoilette von der Umkleide her begehbar ist und die Feuerwehrfrauen nicht erst über den Gang laufen müssten. Außerdem schlägt er eine Schiebetür für die behindertengerechte Toilette vor, damit die Tür beim Öffnen nicht in den Gang ragt.

Fragen hatte er zum Thema Umweltschutz und Klima. Er wollte wissen, ob man den Neubau nicht als „Null-Energie-Haus“ planen könne, ein Haus, das möglichst autark ist und zum Beispiel über Wärmepumpe und Solarenergie vom Dach gespeist wird. Im Rahmen der Klimarettung „müsste das doch für uns alle ein Anliegen sein“, regte Beier an. „Man kann alles machen, das ist nur eine Kostenfrage“, lautete die Antwort von Architekt Grüntgens. Ohnehin sei das Gebäude gedämmt, es gebe Dreifach-Verglasung, man wolle die Energiekosten so gering wie möglich halten. Auch Solar-Panele auf dem Dach wurden seitens der Politik angeregt.

Im Rahmen vom Umweltschutz brachte Daniel Ophey von der CDU den Vorschlag ein, wie es mit einer Dachbegrünung ausschaue. Immerhin werde für den Bau des Feuerwehrhauses und das Areal mit Parkplatz eine relativ große Fläche versiegelt. „Ja, das könne man bei der Ausschreibung berücksichtigen, sei aber auch ein Kostenfaktor“, lautete die Antwort des Architekten. Bauamtsleiter Jürgen Happe erklärte, dass die Gemeinde ohnehin zum Ausgleich verpflichtet sei aufgrund der Flächenversiegelung, und versicherte: „Da passiert schon eine Menge.“

„Ich bin mit der Entwurfsplanung sehr zufrieden“, lautet das Resümee von Michael Petermann aus den Reihen der SPD. Er mahnte aber auch: „Wo wir aufpassen müssen, sind die Kosten, da wo Extrawünsche sind.“ Ophey von der CDU hatte zuvor angeregt, ob man statt Asphalt nicht modernen Kunstharz verwenden könne. Auch da sollen Kosten und Nutzbarkeit geprüft werden.

Stefan Sablowski von der CDU bohrte nach der Vorstellung der Pläne noch einmal nach: „Ist das der modernste Standard, der heute zur Verfügung steht? Das war immer Anliegen unserer Fraktion. Wenn wir schon zustimmen, dann wollen wir 50 Jahre Ruhe haben.“ Die Pläne des Architekten aus Oermten sind in Abstimmung mit der Feuerwehr entstanden und lassen, anders als die aktuelle Fläche an der Nieukerker Straße, Raum für mögliche Erweiterungen. „Wir haben die Erweiterungsoptionen vernünftig überlegt“, betonte Happe. Es wurde einstimmig entschieden, dass die Verwaltung die nächsten Schritte zur Umsetzung des neuen Sevelener Feuerwehrgerätehauses gehen soll. Der Bauantrag für das bauordnungsrechtliche Genehmigungsverfahren muss erarbeitet werden und die für den Bau erforderlichen Haushaltsmittel sind in den Haushalt einzustellen. Die Gesamtkosten für das Gebäude samt Ausstattung und Kanalisation betragen 3,5 Millionen Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort