In der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums Geldern Ukraine-Benefizshow war voller Erfolg

Geldern · Torsten Sträter, Schmitz-Backes und Gentlemen On The Road waren nur einige Acts des fast vierstündigen Programms. Der Erlös geht an krebskranke Kinder im vom Krieg erschütterten Land. Es gab viel Lob für die Organisatoren.

 Torsten Sträter war der prominenteste Künstler bei der Veranstaltung in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums.

Torsten Sträter war der prominenteste Künstler bei der Veranstaltung in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es war ein Nachmittag und Abend voller Überraschungen, für die Zuschauer und Künstler gleichermaßen. So stellte Kabarettist Torsten Sträter erstaunt fest, dass im Publikum bei Gelderns Benefiz-Show zugunsten der Ukraine auch Kinder saßen. Damit wäre ein Großteil seines Programms hinfällig sagte er scherzhaft. Auch die „Ausziehen“-Rufe aus den weiblichen Reihen, als Sträter erwähnte, dass es auf der Bühne mit gefühlt 35 Grad sehr heiß war, nahm er gelassen und humorvoll. In 20 Minuten nahm er die Zuhörer mit auf eine Reise in seine Überlegungen, als er beim Steuerberater saß und der ihm verschiedene „Wahlweisen“ vorschlug, sich aber in seinem Gehirn das Bild eines großen Säugetiers im Wasser formte, das ohne Eltern ist. Die Zuschauer in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums amüsierten sich prächtig. Dabei war das nur einer von vielen Acts des fast vierstündigen Programms.

Zu Beginn hatte schon Schmitz-Backes den Saal ordentlich angeheizt. „Geldern ist ja vom Temperament her das Südamerika des Niederrheins“, sagte der Comedian und zeigte gleich noch einen Zaubertrick, wie sich die Eintrittskarte in einen Geldschein verwandelt. Den gab er zu treuen Händen an einen Zuschauer im Publikum mit der Bitte, das Geld zu spenden.

Denn darum ging es bei der kunterbunten Nachmittags- und Abendveranstaltung. Es sollte Geld zusammenkommen für die Organisation „Tabletochki Charity Foundation“, die sich um krebskranke Kinder in der Ukraine kümmert, die teilweise nicht ausreisen können. Den vier Frauen Frauke Kempkens, Carolin Burkhardt, Michaela Fischer und Georgiana Kratz ist das ein Herzensanliegen. „Wir machen das nicht jeden Tag“, sagten sie nach dem gelungenen Abend, für den sie beglückwünscht wurden. Sie könnten ihr Glück kaum fassen. Es gab jede Menge Sponsoren, angefangen von der Currywurst bis zur Technik. Alle Künstler verzichteten auf die Gage, und am Ausgang waren die Zuschauer noch einmal sehr spendierfreudig. Am Ende des Abends hieß es, sie gehen von einem Spendenergebnis von 10.000 Euro aus.

Es war eine Veranstaltung in familiärer Atmosphäre, die mal fröhlich und mal nachdenklich war, etwa wenn Jule Weber von der Rolle der Moderatorin in die der Poetry-Slammerin schlüpfte. Einen besonderen Überraschungsmoment gab es, als Maurice, der zuletzt bei The Voice Kids auf der Bühne stand, ein persönliches Liebeslied für seine Freundin Marlene sang. Eine Weltpremiere sozusagen und sehr emotional. Angesagt wurde er übrigens per Videobotschaft von Johannes Oerding. „Gefühle zulassen“ lautete der Ratschlag für den Auftritt der Theaterwerkstatt von Haus Freudenberg. Präsentiert wurde ein Stück, das mahnt, jeden so anzunehmen wie er ist, mit allen Macken und Kanten. Politisches Chanson gab es beim Auftritt des Marcel&Isy-Project. Mal still und mal lauter. Beim Auftritt der „Kriminellen Elemente“ war auch das Publikum gefragt, den Refrain „Finger weg von meiner Paranoia“ lauthals mitzusingen.

Zum Abschluss durften sich Gentlemen On the Road vom Publikum getragen fühlen. Der letzte Song des Abends, „Ein Kompliment“ der Sportfreunde Stiller, wurde den Organisatorinnen gewidmet. Aber auch den Künstlern, die mitmachten, und dem Publikum, ohne das es die Veranstaltung so nie gegeben hätte.

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