Jecken in Veert, Walbeck und Sevelen So schön waren die Umzüge am Karnevals-Samstag

Gelderland · Bei ihrem Heimspiel in Veert feierten Prinzessin Elke I. und ihre Blumengarde ausgelassen. Gebützt wurde auch in Sevelen, wo das Schiebkarrenrennen erstmals am Samstag stattfand. Familienfreundlich mit viel Kreativität war der Walbecker Zug.

Das war der Karnevalszug in Veert 2020
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Das war der Karnevalszug in Veert 2020

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Foto: Adrian Terhorst

Drei Karnevalszüge und Tausende Jecken, die ausgelassen feierten. So schön waren die Züge in Veert und Walbeck sowie das Schiebkarrenrennen in Sevelen.

Veert Pünktlich um 14.11 Uhr setzte sich der Veerter Karnevalszug am Samstag an der Gerhart-Hauptmann-Straße in Bewegung, um die feiernden Jecken am Straßenrand mit ihrem reichlich vorhandenen Wurfmaterial zu erfreuen und mit ihnen zu feiern.

Ganz am Ende des Veerter Karnevalszuges war traditionell der Wagen der Veerter Prinzessin Elke I. zu finden. Mit ihr auf dem Wagen stand ihre Blumengarde, die das „Heimspiel“ sichtlich genoss. Vor ihrem Wagen schlängelte sich die Fußgruppe des Holländischen Blumencenters De Does aus Veert durch den Ort. Mit knapp 50 Teilnehmern waren die als „M&M’s“ verkleideten Jecken die größte Fußgruppe im Zug. Dass sie vor dem Prinzessinnen-Wagen liefen, war kein Zufall. Es war der Wunsch von Prinzessin Elke, die seit 27 Jahren beim Blumencenter De Does beschäftigt ist.

Natürlich wieder mit dabei im Veerter Zug waren auch die Alten Herren des SV Veert. „Sie sind seit 1992 dabei und haben den Zug damals mitgegründet“, sagte Johannes Kubon, der Präsident des gastgebenden „Vereins zur Förderung des Veerter Karnevals“ (VVK). Der Wagen des VVK war prominent besetzt. Neben dem VVK-Vorstand fuhren unter anderem auch Bürgermeister Sven Kaiser und sein Stellvertreter Rolf Pennings ganz vorne im Zug mit. Ebenfalls auf dem VVK-Wagen vertreten: die diesjährigen Steckenpferdträger Sylvia Böhm sowie Vertreter der Männertanzgruppe „Die Veertigen Vierzehn“. Besonders war es auch für die Tänzerinnen der Veerter Tanzgarde Rot-Weiß. Denn nach 21 Jahren zieht sich die Tanzgarde nun aus dem aktiven Geschehen zurück.

Wie schon in Kapellen gab es auch im Veerter Ortskern ein Alkoholverbot. Die Ordnungsbehörden waren mit viel Personal vor Ort. Kontrollen fanden an vielen Punkten statt, damit niemand mit Glasflaschen in den Ortskern kam. Nach dem Zug feierten die Narren bei Finke, im Zelt am Markt und in der VVK-Arena in der Tennishalle weiter. Nach dem Eindruck Gelderner Ordnungskräfte ging es in Veert friedlicher zu als in den Jahren zuvor, hieß es von der Stadt. Es habe zwar stark angetrunkene Personen gegeben, aber die Situation sei insgesamt deutlich entspannter gewesen.

Walbeck   Ein dreifach donnerndes Helau auf den Walbecker Straßenkarneval. Der Heimat- und Verkehrsverein stellte am Samstag mit dem Karnevalsumzug eine beeindruckende Demonstration der Walbecker Dorf- und Vereinsgemeinschaft auf die Beine. Mit viel Leidenschaft und noch mehr guter Laune, die auf die Narren an der Zugstrecke überschwappte, zogen mehr als 400 Karnevalisten auf mehreren Prunkwagen und in etwa 20 Fußgruppen durch das Spargeldorf.

Fotos vom Karnevalszug: So bunt war der Nelkensamstag in Walbeck
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So bunt war der Nelkensamstag in Walbeck

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Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Von einzelnen Windböen kurz durchgeschüttelt und vom Regen verschont geblieben war es ein riesiger Kessel Buntes, der sich auf eine närrische Reise durch das Dorf machte: Fritten, bläulich strahlende Schmetterlinge, Schaumbadkrönchen in Badeschlappen, Footballerinnen und Waschbären, um nur einige zu nennen, begeisterten vornehmlich als Fußgruppen die Jecken am Straßenrand. Die einfallsreichen und mit viel Liebe zum Detail entworfene Kostümierungen sorgten für eine tolle Karnevalsparade. Die „Wir-gehen-noch-nicht-nach-Hause-Party“ fand anschließend im „Haus Eyckmann“ statt. Fazit: Walbeck hat mal wieder gezeigt, dass es sich in Sachen Karneval durchaus nicht vor größeren Orten verstecken muss. Ein stimmungsvoller Zug und ein optischer Leckerbissen zugleich, bei dem am Zugweg auf Alkoholkonsum nicht verzichtet, aber verantwortungsvoll mit umgegangen wird. Das Miteinander Feiern steht bei den Spargeldörflern im absoluten Vordergrund und ihr Umzug ist insbesondere für familienfreundliches karnevalistisches Treiben kein Geheimtipp mehr.

Sevelen Nelkensamstag statt Rosenmontag – das könnte der neue Termin für das Schiebkarrenrennen in Sevelen werden. Vier Gruppen mehr als im vorigen Jahr zogen durch das Dorf. Darüber äußerte sich Michaela Mill, die Vorsitzende des Trommlerkorps’, zufrieden. Und auch vom Co-Veranstalter, der St.-Antonius- und St.-Hubertus-Bruderschaft, kam ein positives Fazit. „Viel mehr Zuschauer als 2019“, stellte Vorsitzender Clemens Rous erfreut fest.

 Hier steht die BU des größten und schönsten Fotos

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Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Die Terminpremiere machte der jecke Tross mit gewohntem Ideenreichtum erneut zu einem närrischen Erlebnis. Dabei wurden von einigen der 16 Gruppen lokale Themen auf die Schippe genommen. Mit dem Spruch „Lieber mit dem Ballon von Vorst nach Oermten, als mit 20 durchs Dorf!“ verkündeten AT & Family ihre Meinung über die Neugestaltung des Ortskerns. Die Feuerwehr legte sich für die Landwirte ins Zeug und wünschte sich „Hopfen und Malz, Bauer erhalt’s“. Die DLRG wurde auf einer Eisscholle ins Hexenland getrieben. Und die Jusos blickten auf die Kommunalwahl: „Die Karten werden neu gemischt“, erklärten sie. Der Kegelclub „Triple V“ eröffnete Oermtens Palace. Der Reitstall Volmer setzte sich mit einer Menagerie von Plüschtieren für den Artenschutz ein. Die Freie Gesamtschule „Facettenreich“ war mit der größten Gruppe vertreten: 75 Schüler samt erwachsenen Begleitern präsentierten sich zauberhaft. Der Kegelclub „Kornröschen“ erschien als Dornröschen. Hexen (Eva und Friends), Wahrsagerinnen (Kegelclub „Die vollen Ollen“), Piraten (Freundeskreis Niederrhein). Ghostbusters (Kegelclubs „Beinharte Jungs“ und „Holzkontrolle“), Regenbogen-Power-Frauen und die Jux-Kapelle von SV Exitus Esters rundeten das bunte Sevelener Karnevalsbild ab.

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