Einziges Angebot war zu teuer Sevelens neue Mitte verzögert sich

Sevelen · Auf dem Kirchplatz in Sevelen wird sich so schnell nun doch nichts tun. Für den Auftrag zur geplanten Umgestaltung gab es nur ein einziges Angebot, und das ist zu teuer. Nun soll kleinteiliger ausgeschrieben werden.

 Der Kirchplatz in Sevelen soll bald so aussehen.Allerdings verzögert sich der Baubeginn.

Der Kirchplatz in Sevelen soll bald so aussehen.Allerdings verzögert sich der Baubeginn.

Foto: Gemeinde Issum/gemeinde

Eigentlich sollten im Oktober, nach dem Töpfer- und Handwerkermarkt, in Sevelen die Bagger anrollen. Dann sollte mit der Neugestaltung des Kirchplatzes begonnen werden. Im Bauauschuss am Dienstagabend gab Bauamtsleiter Jürgen Happe aber bekannt, dass der Zeitplan nicht eingehalten werden kann. Der Grund: Auf die öffentliche Ausschreibung hatte sich nur ein Anbieter gemeldet. Die von diesem veranschlagten Kosten liegen allerdings 44 Prozent über der kalkulierten Summe.

„Wir müssen die Ausschreibung aufheben, da die Finanzierung nicht gesichert ist“, nennt Happe die Folge. Issums Bürgermeister Clemens Brüx macht deutlich, dass bei der Gestaltung des neuen Kirchplatzes keine Abstriche gemacht werden könnten. „Wie die gestalterische Aufwertung erfolgen soll, dazu gibt es ganz klare Beschlüsse.“ Im Rahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzepts Issum 2020 wird der Platz völlig neu gestaltet zu einem Ort mit mehr Aufenthaltsqualität, neuer Pflasterung und neuer Aufteilung durch Poller.

Den Grund für die Kostenexplosion sieht der Bürgermeister in der hohen Auftragslage, die Bauunternehmen aktuell haben. Dass sich nur ein Anbieter gemeldet hat, war schon überraschend, sagt Happe. Denn bei der Umgestaltung des Sevelener Ortskerns handele es sich um eine für Unternehmen sehr interessante Aufgabe. Beim Platz An der Pomp seien Ausschreibung und Autragsvergabe völlig unproblematisch gewesen. „Da waren die zeitlichen Vorgaben nicht so eng gefasst“, erklärt Happe. Er schätzt, dass die Bauunternehmen für Ende des Jahres und Anfang des Jahres noch gut mit Aufträgen ausgestattet sind.

Die Lösung der Verwaltung für die Vergabe der Sevelener Dorfumgestaltung ist, sich noch einmal zusammenzusetzen und auch das planenden Büro (Architektur Stadtplanung Stadtentwicklung Hamerla | Gruß-Rinck | Wegmann + Partner und Ingenieurbüro Jansen GmbH) mit ins Boot zu nehmen. Eine Überlegung ist, die einzelnen Maßnahmen (Kirchplatz, Umbau Dorfstraße und Kanalbau und Oberflächenerneuerung Isidorsteg) aufzuteilen und nicht als Gesamtpaket zu vergeben. So könnten sich mehrere Unternehmen die Aufgaben teilen. „Wir sind uns aber alle einig, dass wir nicht an der Qualität der Ausführung sparen dürfen“, sagt Happe.

Bei den Haushaltsberatungen mehr Geld ins Spiel zu bringen, ist eher keine Option. „Wie haben eine Kalkulation, in dem Rahmen müssen die Arbeiten zu erledigen sein“, sagt Happe. Die Gesamtinvestition für die auszuführenden Arbeite am Kirchplatz, der Dorfstraße und dem Isidorsteg beläuft sich auf 1,3 Millionen Euro, 433.000 Euro hat die Gemeinde Issum zu tragen. Der Rest soll aus der Städtebauförderung kommen. Die Förderung sieht Happe nicht in Gefahr, nur weil der Zeitplan sich verschiebt. „Wir können der Bezirksregierung klar dokumentieren, das wir im Prozess sind“, sagt der Bauamtsleiter. Nur wird nicht im Oktober der Startschuss für die Umgestaltung des Kirchplatzes gegeben. Wie der Zeitplan sich auch immer entwickelt, man wolle auch in Zukunft auch die wichtigen Veranstaltungen im Ort Rücksicht nehmen, etwa Kirmes und Töpfer- und Handwerkermarkt.

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