Tradition in Sevelen bewahren trotz Corona 1200 Eier fürs Eierbraten in Sevelen

Sevelen · Schon das zweite Jahr hintereinander gibt es keine Kirmes im Dorf. Deshalb hat sich die Bruderschaft ein besonderes „Trostpflaster“ einfallen lassen.

Clemens Rous, Michael Hoeps und Andreas Servas mit dem "Trostpflaster" zur ausgefallenen Kirmes.

Clemens Rous, Michael Hoeps und Andreas Servas mit dem "Trostpflaster" zur ausgefallenen Kirmes.

Foto: Bianca Mokwa

Das zweite Jahr in Folge keine Sommerkirmes? Das konnte die Sevelener St.-Antonius-St.-Hubertus-Bruderschaft so nicht zulassen und ließ sich etwas einfallen. Als Trostpflaster stellte sie für ihre rund 330 Mitglieder ein Kirmes-rundum-sorglos-Paket zusammen. „In Sevelen ist es Tradition, dass es einen Kirmesschnaps gibt“, erklären Clemens Rous und Bernd Diepers vom Vorstand der Bruderschaft. In jedem Jahr wird eine neue Sorte kredenzt. Um die richtige herauszufinden, fuhren Britta und Andreas Servas zur Brennerei Moosbur in Wetten und übernahmen die verantwortungsvolle Aufgabe, ein alkoholhaltiges Getränk zu finden, das in das Notfall-Kirmes-Paket passt. Weil es zum Beispiel Rhabarber-Likör in der Vergangenheit schon gab, fiel die Wahl diesmal auf fruchtige Kirsche. Michael Hoeps von der Bruderschaft übernahm kurzerhand das Design des Etiketts und taufte das Getränk „Kir(sch)mes Fieber“. Auch das Sevelener Wappen ziert die Flasche, und in einer Auflage von rund 300 ist damit eine exklusive Ausgabe geboren worden. Für die jugendlichen Mitglieder der Bruderschaft gibt es als alkoholfreie Variante gebrannte Mandeln, die ebenfalls ein bisschen Kirmesduft verströmen.

Zur guten Tradition gehört zu einer echten Sevelener Kirmes auch das frühmorgendliche Eierbraten nach einer durchfeierten Nacht. In der Nacht von Samstag auf Sonntag findet das beim Festkettenträger statt, von Sonntag auf Montag beim König. In Zeiten von Corona unterbleiben große Zusammenkünfte, für das traditionelle Eierbraten zu Hause spendete der Bisselshof an die 1200 Eier, die ebenfalls in die Überraschungstüte wandern. Die Tüten werden in den kommenden Tagen an die Mitglieder der Bruderschaft verteilt, so dass jeder pünktlich zu Kirmesbeginn am Freitag, 25. Juni, versorgt ist. Als besonderer Gag steht übrigens auf jedem Ei: „Fuerl Glöcks met de Kermes“. Wem das nicht genug ist, der kann einen Blick auf die Homepage der Bruderschaft werfen. Seit dem 21. Juni sind Fotos rund ums Schützenfest auf der Internetseite www.bruderschaft-sevelen.de zu sehen. Und wenn dann noch in Sevelen die Fahnen wehen, dann kommt doch noch so ein bisschen Kirmesstimmung auf. Denn ganz ohne geht es eben doch nicht.

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