Geldern Sechs von 100 Menschen im Kreis erhalten Hartz IV

Geldern · Die aktuelle Monatsstatistik zur Grundsicherung für Arbeitsuchende weist im Kreis Kleve im April 2018 insgesamt 9382 SGB-II-Bedarfsgemeinschaften aus. Vor einem Jahr lag die Zahl bei 9662. Aktuell leben 17.327 Menschen von Hartz-IV. 12.662 von ihnen sind erwerbsfähig. Bei den verbleibenden 4665 Sozialgeldempfängern handelt es sich in der Regel um Kinder.

Von 100 Einwohnern im Kreis Kleve befinden sich rund 6,4 im SGB-II-Leistungsbezug. Dies stellt sowohl im Vergleich zu Bund (7,6) und Land (9,7) als auch zu den Nachbarkreisen Wesel (8,0) und Viersen (6,9) einen vergleichsweise guten Wert dar.

Eine nach wie vor gute Wirtschaftslage und eine unverändert günstige Entwicklung des Stellenmarktes kennzeichnen den regionalen Arbeitsmarkt. Vom erneuten Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis Kleve auf ein neues Rekordniveau von gut 98.000 Menschen (Mitte 2017) profitieren auch die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in den SGB-II-Bedarfsgemeinschaften. Die Auswertung "Grundsicherung für Arbeitsuchende" zeigt, dass die Zahl der Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt im Jahr 2017 in etwa das hohe Niveau des Vorjahres erreicht hat. Lag sie im Jahr 2012 noch bei 3994, so konnten 2017 insgesamt 4504 Menschen in Arbeit vermittelt werden (2016: 4.520). Erfreulich ist auch der mit 66 Prozent gleichbleibend hohe Anteil an nachhaltigen Beschäftigungsverhältnissen, also der Vermittlungen in Vollzeit, in Teilzeit oder in Ausbildung. Auch wenn die Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung für einen weiterhin soliden Arbeitsmarkt sprechen, so bleibt es schwierig, die SGB-II-Leistungsbezieher in die Schwerpunktbranchen im Kreis Kleve - Gesundheits- und Sozialwesen, Agar- und Nahrungsmittelproduktion, Baugewerbe, Anlagen- und Maschinenbau sowie Tourismus - zu vermitteln, so das Jobcenter. Denn dort werden häufig Fachkräfte benötigt, die unter den Leistungsbeziehern nur selten zu finden sind. Landrat Spreen: "Somit bleiben die Vermittlung in Ausbildung sowie Qualifizierung der erwerbsfähigen Kundinnen und Kunden zwei wichtige Herausforderungen für die etwa 220 Kollegen in den Jobcentern im Kreisgebiet."

(RP)
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