Wachtendonk Schutz der Natur als Familiensache

Wachtendonk · Der Naturschutzbund (Nabu) im Kreis Kleve hat seine Mitgliederzahl auf 3000 gesteigert. Die Krügers aus Wankum machten den runden Wert voll. Die seit dem Frühjahr laufende Werbeaktion ist ein Erfolg. Zahlreiche Projekte.

 Die sechsköpfige Familie Krüger aus Wankum ist Mitglied Nummer 3000 im Nabu-Kreisverband Kleve.

Die sechsköpfige Familie Krüger aus Wankum ist Mitglied Nummer 3000 im Nabu-Kreisverband Kleve.

Foto: Seybert

Leon liebt die Natur. "Das sieht schön aus, besonders, wenn die Blumen blühen", sagt der Zwölfjährige. Um Blütenpracht zu erleben, muss er nicht weit laufen. Direkt vor dem Haus seiner Familie steht ein Hibiskusbusch, den Hummeln brummend anfliegen, um Nektar und Pollen zu sammeln. Leon will noch mehr für die Natur tun, genau wie alle anderen der Familie Krüger: Vater Enrico, Mutter Sarah, Lena (zehn Jahre), Louis (sechs Jahre) und Linus (drei Jahre). Die sechs Wankumer sind, als Familie, das 3000. Mitglied des Naturschutzbunds (Nabu) im Kreis Kleve.

Das Erreichen dieser Marke ist ein Beleg für den Erfolg der Werbekampagne, die der Nabu im Nordkreis im Mai und im Südkreis im Juni gestartet hat. "Unsere Mitgliederzahlen waren zurückgegangen, wir mussten etwas tun", erklärt Hermann-Josef Windeln, Vorstandsmitglied im Nabu-Kreisverband. Ein Team, vorwiegend mit Studenten und Abiturienten besetzt, machte sich auf, für das Anliegen der Naturschützer Mitstreiter zu gewinnen. "Der Mann, der bei uns war, war sehr nett und nahm sich viel Zeit", berichten Enrico und Sarah Krüger.

Ähnlich gut kamen die Werber auch anderswo an. 1000. Neumitglieder unterschrieben seit dem Frühjahr die Aufnahmeanträge des Nabu. "Das ist ein erstaunlich gutes Ergebnis der Kampagne", stellt Windeln erfreut fest. Je größer die Mitgliederzahl, desto höher natürlich auch die Durchsetzungskraft des Nabu. Der hat im Kreis manche Projekte und Probleme vor der Brust, wie Windeln deutlich machte.

Als "schwierigen Spagat" beschreibt der Gelderner den Umgang mit Windkraftanlagen. Einerseits eine umweltfreundliche erneuerbare Energiequelle. Andererseits sieht der Nabu die Platzierung der Masten und Rotoren in Wäldern und in der Nähe von Schutzgebieten kritisch. Windeln: "Man muss das richtige Maß finden und von Fall zu Fall vor Ort abwägen." Einige Schutzgebiete möchte der Nabu optimieren, zum Beispiel Flächen in Kranenburg. Die Hetter in Emmerich und Rees müsse aufgewertet werden, um die Population der Sumpfvögel zu erhalten. In den Fleuthkuhlen in Issum und Geldern geht es darum, die Baumschutzsatzung auszuführen, nicht zuletzt wegen der Verkehrssicherungspflicht an Straßen und Wegen. "Das schaffen wir alleine nicht, wir müssen Aufträge vergeben", sagt Windeln. Die Kartierung von Bäumen sei in der Regel eine Sache für die Förster. Beim Bauerngarten von St. Bernardin in Kapellen ist es erforderlich, weitere Spendengelder zu sammeln.

Wie die Krügers sich künftig für den Naturschutz engagieren, wissen sie noch nicht. "Wir müssen uns erst einmal über die aktuellen Angebote informieren", erklärt Sarah Krüger.

Da könnte ein Blick in die Mitgliederzeitschrift weiterhelfen. "Ich würde am liebsten Kaninchen helfen", bekundet Lena. Vielleicht tritt sie auch der, laut Windeln leider einzigen, Nabu-Jugendgruppe bei, die sich in Sevelen trifft. Sie pflegt Wiesen, schneidet Kopfbäume oder beringt Fledermäuse.

www.nabu-kleve.de

(RP)
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