Gelderland Schulsachen für benachteiligte Kinder

Gelderland · Einweihung des neuen Schulmaterialmagazins am Gelderner Bahnhof: Bedürfte Kinder aus Geldern, Issum, Kerken, Straelen, Wachtendonk und Rheurdt können bald kostenlos Schulsachen erhalten. Abgabe wird allerdings kontrolliert.

 Bei der Schlüsselübergabe für das neue Schulmaterialmagazin räumten Agnes Link, Rita Neuer und Britta Wolter die Schulsachen ins Regal ein. Bei Tornistern, Stiften & Co. handelt es sich ausschließlich um Markenware, damit bedürftige Schüler nicht benachteiligt oder gehänselt werden.

Bei der Schlüsselübergabe für das neue Schulmaterialmagazin räumten Agnes Link, Rita Neuer und Britta Wolter die Schulsachen ins Regal ein. Bei Tornistern, Stiften & Co. handelt es sich ausschließlich um Markenware, damit bedürftige Schüler nicht benachteiligt oder gehänselt werden.

Foto: markus van Offern

Hut ab: Diese Initiative der Gelderner Tafel ist eine wunderbare Sache. Ab Mitte diesen Monats (siehe Info-Box) nehmen die ehrenamtlichen Helfer des Schulmaterialmagazins am Gelderner Bahnhof ihre Arbeit auf. Dann erhalten Schüler aus sozial benachteiligten Verhältnissen dort kostenfrei alles, was sie für einen erfolgreichen Schulalltag brauchen: Tornister, Hefte, Taschenrechner, Ringbuchblätter, Textmarker, Zirkel, Klebestifte, Geodreiecke, Zeichenblöcke und, und, und. Natürlich alles in der Markenqualität wie ihre Mitschüler auch. Denn der von Hause aus benachteiligte Nachwuchs soll identische Bildungs-Chancen haben wie die übrigen Mitschüler. Das wurde jetzt bei der Einweihung der Räume, die die Stadt als Eigentümer kostenfrei zur Verfügung gestellt hat, mehr als deutlich.

Verständlich, dass Alfred Mersch von der Gelderner Tafel, der den eigentlichen Ansprechpartner für das neue Schulmateriallager, Klaus Fahrenholz, vertrat, sich von ganzem Herzen bei Bürgermeister Ulrich Janssen für das Entgegenkommen der Stadt bedankte. "Da habe ich was für Euch, hat Ulrich Janssen mir gesagt, als ich ihn mit dem Vorschlag konfrontierte", erklärte Mersch über das gesamte Gesicht grinsend. Da dieses Raumangebot auch noch extrem verkehrsgünstig direkt am Bahnhof sowie dem Busbahnhof liegt, sagte der Vorsitzende der Gelderner Tafel sofort zu.

Viele benachteiligte Eltern oder Alleinerziehende haben nach den Beobachtungen der Tafelmitglieder nicht nur Probleme mit der Lebensmittelversorgung. Meistens reicht das Geld nicht mal ansatzweise, um neue Bücher oder den in einem bestimmten Alter geforderten Zirkel zahlen zu können. Hier tritt das neue Magazin auf den Plan und hilft Schülern von Familien mit geringem Einkommen. Dabei müssen Interessierte zuerst ihre Bedürftigkeit nachweisen - wie über einen ALG-II-Bescheid, den Wohngeldbescheid, den Kindergeldzuschlagsbescheid, den Nachweis über Leistungen nach dem Asylgesetz oder die Empfehlung eines Lehrers. "Wir geben dann die benötigten Schulsachen, die komplett über Spenden angeschafft werden, heraus. Damit alles reibungslos klappt, kümmern sich Lehrer an der Ausgabe darum", so Mersch voller Euphorie weiter. Gleichzeitig wird für jedes Kind eine Karteikarte angelegt, um zu verhindern, dass ein Taschenrechner gleich dreimal ausgegeben wird. Denn die Kinder müssen auch lernen, mit den ihnen zur Verfügung gestellten Sachen auszukommen. Eine Schule fürs Leben quasi.

 Bürgermeister Ulrich Janssen übergibt Alfred Mersch (l.) den Schlüssel.

Bürgermeister Ulrich Janssen übergibt Alfred Mersch (l.) den Schlüssel.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Bürgermeister Janssen bedankte sich wie Mersch bei den circa 20 Helfern, die aktiv waren bei der Umgestaltung der beiden Räume (Büro und Ausgabe) und sich auch weiter engagieren. "Wenn Kinder schon aus sozial schwachen Verhältnissen kommen, sollen sie bei der Bildung nicht auch noch Nachteile haben", so der oberste Gelderner in seiner Ansprache. Außerdem sei diese Einrichtung die logische Fortführung der Tafel-Philosphie - eine Philosophie der Teilhabe. Und die unterstrich Mersch mit der Ankündigung, dass nach Anfragen künftig auch bedürftige Kinder aus Wachtendonk und Rheurdt das Magazin nutzen können. Auch wenn die Gelderner Tafel dort nicht tätig ist.

(RP)
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