Kerken Schulfriede zwischen Kerken und Wachtendonk gestört

Kerken · Der Schulfrieden zwischen den sechs Kommunen im Süden des Gelderlandes scheint zu bröckeln. Was noch so friedlich mit einem gemeinsamen Schulentwicklungsplan zwischen Geldern, Straelen, Issum, Kerken, Rheurdt und Wachtendonk begann, steht jetzt auf der Kippe.

Anlass ist das Aufnahmeverfahren für die Sekundarschule Straelen/Wachtendonk.

Mit einem Schreiben Ende Februar hatte der Zweckverband Sekundarschule Straelen/Wachtendonk die Gemeinde Kerken um den Abschluss einer Beschulungsvereinbarung für 23 Schüler aus Kerken gebeten. Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte auch den Teilstandort Wachtendonk des Zweckverbandes genehmigt. Der Verband begründet seine Bitte unter anderem damit, dass 191 Anmeldungen vorliegen. Darunter befinden sich 39 Kinder aus Kerken, von denen bereits 23 eine Zusage erhalten haben. Bei vorgesehenen sechs Zügen (vier in Straelen, zwei in Wachtendonk) können maximal 150 Anmeldungen berücksichtigt werden. Deshalb musste etwa 40 Kindern eine Absage erteilt werden.

Nach diesen Vorgaben war dann jedoch aufgefallen, dass der Teilstandort Wachtendonk die im Genehmigungsverfahren notwendigen 50 ortseigenen Schüler mit 43 Anmeldungen unterschreitet. Aus diesem Grund könnte die Bezirksregierung die bereits erteilte Genehmigung für diesen Standort widerrufen. Mit der Beschulungsvereinbarung mit Kerken könnte jedoch diese Gefahr gebannt werden.

In der Sitzungsvorlage für den Kerkener Schulausschuss (Mittwoch, 13. März, ab 18 Uhr) und den Rat (Mittwoch ab 19 Uhr) schlägt Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking vor, der Bitte der Nachbarkommunen nicht zu entsprechen. Ihm gefällt es unter anderem nicht, eine Hilfskrücke bilden zu müssen für eine Sache, die vorher nicht abgesprochen worden sei. "Es kann doch nicht sein, dass Kerkener Schüler schon eine Zusage für diese Sekundarschule erhalten haben, obwohl durch die fehlenden Schüler aus Wachtendonk die Sechszügigkeit noch infrage gestellt ist."

Während einer kurzfristig anberaumten Elternzusammenkunft in Aldekerk, an der auch einige Kommunalpolitiker teilnahmen, wurde jedoch deutlich, dass die Politik dem Vorschlag des Bürgermeisters nicht folgen wird. Die Parteienvertreter signalisierten, eine vollständige Ablehnung der Vereinbarung nicht verfolgen zu wollen.

(stk)
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