Geldern Schüler simulieren die Abstimmung

Geldern · Eine Woche vor allen anderen dürfen Schüler des Berufskolleg Kleves ihre Stimme abgeben. Bei der Juniorwahl erstellen die Schüler selbst Wahlverzeichnisse, verschicken Wahlbenachrichtigungen, richten Wahllokale ein und zählen Stimmen aus.

Ausweis zeigen, zwei Kreuzchen setzen, Unterlagen in die Urne werfen - Der Wahlvorgang im zum Wahllokal umgebauten Klassenzimmer dauert nur wenige Minute und ist relativ unspektakulär. Für die fast 600 Schülerinnen und Schüler des Berufskolleg Kleves ist es aber eine wichtige Erfahrung. Viele dürfen am Sonntag zum ersten Mal wählen gehen. "Jetzt bin ich nicht mehr nervös davor", sagt Schülerin Nadine Küppers (18) vom Beruflichen Gymnasium Gesundheit.

Bei dem bundesweiten Projekt der Juniorwahl geht es um das Erleben von Demokratie. Dazu stand in den letzten Wochen das Thema "Demokratie und Wahlen" auf dem Stundenplan und nun geht es - wie bei der "echten" Bundestagswahl - für die Schüler mit Wahlbenachrichtigung und Ausweis in das Wahllokal. 50 Wahlhelfer haben Wählerverzeichnisse angelegt, die Wahlkabinen hergerichtet und werden später auch die Stimmen auszählen. "Es ist eine große Verantwortung. Wenn etwas schief läuft, werden die Wahlergebnisse verfälscht", sagt Schülerin Sabrina Hüls, die Wahlhelferin bei der Juniorwahl ist und sich für die Wahl am Sonntag auch als Ersatz-Wahlhelferin gemeldet hat.

Für die Politiklehrer des Berufskolleg Kleves geht es vor allem um die Demokratisierung derSchüler. "Das Ziel des Projektes ist es, die Wahlbeteiligung zu erhöhen und die Politikverdrossenheit zu bekämpfen. Die Wahl wird jetzt auf dem Schulhof und in den Familien der Schüler thematisiert", erklärt Dagmar Lörper, die die Juniorwahl am Berufskolleg organisiert hat. Sabrina und ihre Klassenkameraden haben sich intensiv mit den Wahlprogrammen auseinander gesetzt und auch Themen vermisst: "Wir würden uns bessere Zug- und Bahnverbindungen wünschen."

(RP)
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