Geldern Schüler klagen: Busse sind total überfüllt

Geldern · Die Busse der Linie 31 erledigen den Schülerverkehr von Geldern nach Rheurdt. Mehrmals die Woche sind sie nachmittags aber völlig überladen. Immer wieder werden Kinder an der Haltestelle zurückgelassen.

 Schülersprecher Henning Bayer (17, li.) hat dem RP-Fotografen gezeigt, wie voll es in der Linie 31 nach Schulschluss ist.

Schülersprecher Henning Bayer (17, li.) hat dem RP-Fotografen gezeigt, wie voll es in der Linie 31 nach Schulschluss ist.

Foto: Gerhard Seybert

Um etwa viertel vor vier am Nachmittag kommt der Bus mit leichter Verspätung angerollt. Dutzende Kinder und Jugendliche drängen sich in einer langgestreckten Traube vor der Haltestelle an der Stauffenbergstraße. Zeit vergeht, während alle drückend und schiebend versuchen, in dem überfüllten Gefährt noch irgendwie Platz zu finden. Der Busfahrer steht von seinem Sitz auf und animiert mit lauter Stimme nach hinten: "Durchrücken, durchrücken Leute! Da geht noch was!"

Der Eindruck des Außenstehenden ist allerdings, dass "da" in Wahrheit überhaupt nichts mehr geht. Der Bus ist vollgestopft. Als sich schließlich die Türen schließen, quetschen sich die Kinder noch neben dem Fahrersitz direkt an die Glasscheibe der Tür.

So gehe das mit der Buslinie 31 in Richtung Rheurdt seit Beginn des Schuljahres an mehreren Nachmittagen in der Woche, sagt der Elftklässler Henning Bayer, stellvertretender Schülersprecher am Lise-Meitner-Gymnasium. "Der Bus kommt schon voll hier an." Und dann wollen am Schulzentrum noch die Schüler von Friedrich-Spee- und Lise-Meitner-Gymnasium sowie der Liebfrauenschule mit.

Schon im vergangenen Schuljahr habe es gelegentlich Probleme gegeben: "Da war es auch schon sehr überfüllt", sagt Henning Bayer. "Aber jetzt ist es so, dass regelmäßig zehn bis 15 Schüler stehen bleiben und der Bus überladen ist." Die kritischen Tage sind Montag, Dienstag und Donnerstag; da haben besonders viele Klassen und Kurse nachmittags Unterricht.

Für viele Schüler ist es ein ernsthaftes Problem, aus Geldern wegzukommen, wenn der Bus ohne sie abfährt. "Um 16 Uhr können die, die aus Sevelen kommen, noch den SB 30 nehmen. Aber die, die nach Rheurdt müssen, müssen abgeholt werden", so Henning Bayer.

Abgesehen davon wird das Ein- und Aussteigen durch die Enge nicht gerade beschleunigt. "Weil es so voll ist, gibt es auch immer wieder Verspätungen." Auf einen Sitzplatz kann ohnehin nur hoffen, wer schon früher, am Markt oder am Bahnhof, zusteigt. Und nicht zuletzt gilt an der Haltestelle am Schulzentrum nun oft das Recht des Stärkeren - im Gedränge kommt es auf körperliche Durchsetzungsfähigkeit an. "Es sind meistens die kleinen Kinder, die am Ende draußen stehen bleiben", stellt Bayer fest.

Die Schüler haben sich schon schriftlich und telefonisch bei der Niag über die Lage beschwert, auch die Eltern, der Schulleiter hat die Klagen weitergeleitet. "Seit drei Wochen machen wir Druck", so Henning Bayer. In dieser Woche zeitigt das erste Folgen: Die Niag hat einen Mitarbeiter damit beauftragt, die Situation zu beobachten. "Wir zählen erstmal, und dann gucken wir, ob noch was eingesetzt wird", sagte der Verkehrsmeister Frank Neumann bei einem Ortstermin - das heißt, ob an manchen Tagen zusätzliche Busse auf Route geschickt werden. Zumindest, nachdem Frank Neumann das Gedränge am Montag dieser Woche miterlebt hat, hat er sich notiert, dass ein weiteres Fahrzeug angezeigt wäre.

(RP)
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