Ausstellung in Wachtendonk „Weitsicht“-Schüler als Biber-Experten

Wachtendonk · Jungen und Mädchen der Freien Realschule in Wachtendonk haben eine Ausstellung über das Nagetier vorbereitet. Dabei nutzten sie viele Medien und Darstellungsformen. Am heutigen Freitag ist die Eröffnung.

 Alexander Brillen (r.) mit Schülern und Lehrern der Freien Realschule „Weitsicht“ in der Biber-Ausstellung, die heut eröffnet wird. 
  RP-Foto: G. Evers

Alexander Brillen (r.) mit Schülern und Lehrern der Freien Realschule „Weitsicht“ in der Biber-Ausstellung, die heut eröffnet wird. RP-Foto: G. Evers

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Typ ist eine coole Socke. Er hat eine Frau und viele Kinder. Er hat spitze Zähne. Er ist sehr schlau und kann gut schwimmen. Er baut seinen Bau flink und schlau. In einem Rap werden diese Informationen transportiert. Zu modernen Beats geht es um – den Biber. Ihm ist im Naturparkzentrum Haus Püllen eine Ausstellung gewidmet. Und Schüler der Klassen fünf und sechs der Freien Realschule „Weitsicht“ in Wachtendonk haben sie gestaltet.

Nicht zum ersten Mal gibt es ein Gemeinschaftsprojekt von Schule und Naturpark. „Wir haben vorher zusammen was über Bienen gemacht. Und unsere Garten-AG hat Gemüse im Garten von Haus Püllen angebaut“, berichtet Schulleiterin Susanne Lambertz. Die Idee, sich mit dem Biber zu beschäftigen, lieferte Alexander Brillen, ein Betreuer des Naturparkzentrums, da das Tier am Niederrhein und in Wachtendonk wieder häufiger anzutreffen ist. Im Frühjahr 2021 war die erste Besprechung. Recherchen und Lehrerfortbildungen schlossen sich an. Im Herbst war der konkrete Einstieg in die Ausstellungsplanung. Im themenorientierten Unterricht (TheO), wo fächerübergreifend gearbeitet wird, wurden die einzelnen Elemente für die Biber-Ausstellung angefertigt.

Und die sind vielfältig. Größtes Exponat ist ein Biberbau, neben dem ein von der Biologischen Station Krickenbeck ausgeliehenes ausgestopftes Exemplar des Dammbauers platziert ist. Dafür sammelten die Schüler Lehm, Äste, Zweige, Moos und Stroh im Wald oder brachten es von zu Hause mit. Bevor das Material zum Bau zusammengefügt werden konnte, musste es aber erst trocknen. Auf Plakaten wurden viele Informationen über den Biber aufgeschrieben mit Illustrationen dazu. Wer wird dem Biber gefährlich? Zum Beispiel der Bär, der Luchs, der Wolf und Autos. Wer sind Verwandte des Bibers? Zum Beispiel Bisam und Nutria. Und auch, wo der Biber herkommt und was er frisst ist auf den Wänden zu lesen.

„Die Schüler haben auch digitale Elemente verarbeitet“, lobt Brillen den Einsatz der jungen Forscher. In einem Video mit Plastikspielfiguren haben sie in Stop-Motion-Technik ein Interview mit einem Biber gestellt. Gemeinsam mit dem Naturführer Wilfried Küsters waren sie zweimal auf Biber-Tour und haben darüber einen Film gedreht. Auf Video wurde die Präsentation der Plakate festgehalten. „Das mussten wir ein paarmal machen, weil es da immer irgendwelche Fehler gab“, erinnert sich die elfjährige Sophie. Für den Biber-Rap holten sich unter Anleitung von Musiklehrerin Sonja Kandels zwei Schülergruppen den Beat aus dem Internet und legten ihren Text darüber.

Und bei der monatelangen Beschäftigung mit dem Biber bekamen zwei der Schüler einen leibhaftig sogar zu sehen: Till (10) und Ben (11). „Das war nachmittags an der alten Zugbrücke an der Burgruine“, erzählen sie. Der Biber schlug sich auf einer Wiese den Bauch mit Gras voll und wusch sich dann in der Niers das Fell.

Durch das Projekt sind die Fünft- und Sechstklässler von „Weitsicht“ nicht nur zu Biber-Experten geworden. Beim Üben der Präsentation sei, so Schulleiterin Susanne Lambertz, wurde auch das Selbstbewusstsein der Schüler gestärkt. Da ging es zum Beispiel darum, beim Vortrag gerade zu stehen und nicht abzulesen.

Fertigkeiten, die von den Schülern direkt bei der Eröffnung der Biber-Ausstellung genutzt werden können. Denn da soll es einige Vorführungen geben.

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