Geldern Schloss Walbeck hat endlich einen neuen Besitzer

Geldern · Knapp ein Jahr, nachdem der Prinz von Preußen einen Rückzieher bei den Verkaufsverhandlungen gemacht hat (die Rheinische Post berichtete), hat Schloss Walbeck nun endlich einen neuen Besitzer.

Das Gemäuer gehört nun dem Gelderner Unternehmer Reinhard Fleurkens, wie dieser auf Anfrage der Rheinischen Post bestätigt. Zuvor hatte schon Bürgermeister Ulrich Janssen entsprechende Gerüchte über den Verkauf bejaht, ohne allerdings den Käufer nennen zu wollen.

In der Gerüchteküche brodelt es bereits. Angeblich plane Fleurkens ein Hotel mit Golfplatz, ist aus dem Spargeldorf etwa zu hören. Fleurkens lachend gegenüber der RP: "Ich kann ganz klar ausschließen, dass ich einen Golfplatz plane." Doch was genau mit dem Schloss passieren soll, darauf möchte sich der Geschäftsmann noch nicht festlegen. Es gebe "verschiedene Möglichkeiten", sagt er, aber noch sei keine davon spruchreif. "Klar ist nur, dass ich nicht selber dort einziehen werde, aber ich habe viele Ideen", erklärt er.

Fleurkens gilt als ein Macher, der zu Ende führt, was er anpackt. Damit dürfte die lange Zeit der Ungewissheit, wie es mit dem alten Schloss weitergeht, nun bald zu Ende sein. Zuletzt war das Schloss im Besitz des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland (CJD), das dort Seminare anbot, sich aber Ende 2012 von dort zurückgezogen hat. Seither stand das Schloss, dessen Wurzeln im Mittelalter liegen, leer.

Gleich, welche seiner Ideen Fleurkens am Ende umsetzen wird: Leben kommt schon vorher wieder in das Schloss. Die Präsentation des Markenschutzes "Walbecker Spargel" wird vor der Kulisse des Schlosses stattfinden. Das hat Stephan Kisters verraten, Chef der neuen Unternehmergesellschaft zur Vermarktung des Walbecker Spargels (die RP berichtete gestern). Dazu sollen direkt vor dem Gebäude sogar drei Erdwälle aufgeschüttet und mit Spargel bepflanzt werden, um vor Ort zeigen zu können, wie das edle Gemüse aus dem Boden geholt wird.

Das Walbecker Schloss ist eng mit der Geschichte der Ortschaft verbunden. Bereits im Jahre 1403 wird es erstmals erwähnt. Seither hat es aber viele bauliche Veränderungen gegeben. Unter anderem brannte das Schloss 1833 zum Teil ab, aus der Zeit der Restaurierung stammt der heutige Dachstuhl. Die Vorburg wurde, wie aus Stefan Frankewitz' Buch "Die Denkmäler der Stadt Geldern" hervorgeht, ab 1971 zu Wohnzwecken hergerichtet. Zuvor wurde es, nach dem Zweiten Weltkrieg, bereits als Erholungsheim für Bergleute genutzt. Das CJD bot im Walbecker Schloss Seminare für bis zu 100 Teilnehmer an.

(RP)
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