St.-Clemens-Hospital Geldern Wenn’s sauer aufstößt, kann das Reflux-Zentrum helfen

Geldern · Susanne Born und Kerem Bulut behandeln jährlich rund 300 Patienten im St.-Clemens-Hospital. Oft reicht eine Veränderung des persönlichen Lebensstils.

 Dr. Susanne Born leitet das Reflux-Zentrum.

Dr. Susanne Born leitet das Reflux-Zentrum.

Foto: St.-Clemens-Hospital

Das Phänomen, das einem etwas sauer aufstößt, dürfte jeder kennen. Dahinter kann allerdings auch ein gesundheitliches Problem stecken. Seit drei Jahren besteht inzwischen das Reflux-Zentrum im Geldener St.-Clemens-Hospital und versorgt jährlich rund 300 Patienten, die unter den Symptomen und Folgen eines gesteigerten Rückflusses von saurem Magensaft in die Speiseröhre leiden.

„Ein Reflux ist nicht einfach nur unangenehm. Er kann schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen haben. Sie reichen von Schäden an den Zähnen über Heiserkeit und Atemwegsprobleme bis hin zu bösartigen Gewebeveränderungen in der Speiseröhre“, sagt Susanne Born. Die Chefärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie leitet das Reflux-Zentrum mit Kerem Bulut. „Die Refluxerkrankung muss immer interdisziplinär gesehen werden, denn je nach Ursache und Ausprägung gibt es internistische oder chirurgische Behandlungsoptionen“, erklärt der Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie. Die Mediziner gehen der Erkrankung Schritt für Schritt auf den Grund. Neben einer gründlichen Voruntersuchung gehören dazu eine Magenspiegelung und spezielle Messungen in der Speiseröhre zur Säurebelastung und zur Beweglichkeit der Speise­röhrenmuskulatur.

„Oft finden wir dadurch schon die Ursache der Erkrankung“, so Susanne Born. Bei einer Zwerchfellhernie beispielsweise hilft eine Operation. Gleiches gilt, wenn die Speise­röhrenmuskulatur zwar voll funktionsfähig, der obere Magenpförtner aber erschlafft ist. „Wir bieten in Geldern als einziges von wenigen Behandlungszentren in Deutschland die sogenannte Linx-Operation an. Dabei wird der Mageneingangsverschluss durch ein Magnetband stabilisiert, ohne in die Anatomie des Körpers eingreifen zu müssen.“

In vielen Fällen hilft aber auch eine medikamentöse Therapie in Verbindung mit einer Ernährungsberatung und einer Veränderung des persönlichen Lebensstils. Sollte das Speiseröhrengewebe bereits erheblich in Mitleidenschaft gezogen sein, werden Karzinomvorstufen im Gelderner St.-Clemens-Hospital in einer sogenannten RFA (Radiofrequenzablation) mit hochfrequenten Radiowellen verödet. So lässt sich das Krebsrisiko erheblich senken.

Betroffene können Termine im Gelderner Reflux-Zentrum im St.-Clemens-Hospital Geldern bei Steffi Tilch-Wagner, Telefon 02831 3902617, vereinbaren. Erforderlich ist eine Überweisung des behandelnden Haus- oder Facharztes.

(RP)
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