Straelen Runder Tisch für Sicherheit

Straelen · Nach Klagen von Straelener Bürgern befasst sich der Ausschuss für Bürgerdienste Dienstag mit dem Thema. Die Verwaltung will einen dreistufigen Moderationsprozess. Fünf Vorschläge für die Unterbringung von Asylsuchenden.

 Die FDP hat einige Vorschläge, mit der das Sicherheitsempfinden der Bürger auf den Straelener verbessert werden könnte. Sie will mehr Fußstreifen von Polizei und Ordnungsamt, vor allem abends und nachts.

Die FDP hat einige Vorschläge, mit der das Sicherheitsempfinden der Bürger auf den Straelener verbessert werden könnte. Sie will mehr Fußstreifen von Polizei und Ordnungsamt, vor allem abends und nachts.

Foto: Gerhard Seybert

Oft beklagen sich Straelens Kommunalpolitiker, dass ihre Sitzungen vor fast leeren Rängen stattfinden. Das dürfte anders werden, wenn Dienstag der Ausschuss für Bürgerdienste zusammentritt. Denn dann geht's um die Sicherheit in Straelen. Und da gab's vor allem von den Innenstadtbewohnern zuletzt heftige Schelte für die Verwaltung, als sich Bürgermeister Jörg Langemeyer am 9. August bei der Mobilen Redaktion der RP der Diskussion stellte.

 Gestenreich und intensiv diskutierten Straelener Bürger die Sicherheit in der Blumenstadt.

Gestenreich und intensiv diskutierten Straelener Bürger die Sicherheit in der Blumenstadt.

Foto: Jürgen Venn

Die FDP hat einige Vorschläge, mit der man aus ihrer Sicht das Sicherheitsempfinden der Bürger verbessern könnte. Sie will mehr Fußstreifen von Polizei und Ordnungsamt, vor allem abends und nachts. Die Ergebnisse einer Bürgerbefragung sollen in ein Sicherheitskonzept der Stadt eingearbeitet werden. Außerdem beantragen die Liberalen einen Plan zur "Überwachung von relevanten Bereichen und das Prüfen, ob die Verwaltung bei Immobiliengeschäften im Stadtkern Einfluss nehmen kann.

Der Werbering ist interessiert an der Attraktivität des Stadtkerns. Besonders die "Unterbringung von Arbeitsmigranten" macht ihm Sorgen. Die Geschäftsleute bitten den Rat, nach Lösungen zu suchen und menschenunwürdige Sammelunterbringungen zu vermeiden. Bei CDU, SPD und der neuen Fraktion "Bürger für Straelen" herrscht Fehlanzeige in Sachen Anträge an den Ausschuss zum Thema Sicherheit. Die Grüne Opposition (GO) kritisiert, in der öffentlichen Diskussion würden unterschiedlichste Themenfelder mit vielfältigen Ursachen und Auswirkungen undifferenziert dargestellt. Von einem "Runden Tisch" aller Betroffenen und Beteiligten erwartet sie angemessene Lösungen. Auch aus Sicht der Verwaltung lässt sich das komplexe Thema "Sicherheit" am besten an einem "Runden Tisch" besprechen. Ihr schwebt ein dreistufiger Moderationsprozess vor, der am 17. September beginnen soll. Zunächst geht es um die Analyse, dann um mögliche Handlungsoptionen. In einem dritten Schritt wären konkrete Maßnahmenpakete zu schnüren. Von den detaillierten Forderungen der FDP ist in dem Verwaltungsvorschlag nicht die Rede.

Konkreter als beim Thema Sicherheit ist die Beschlussvorlage bei der Unterbringung von asylbegehrenden Menschen. Auch die sorgt für viel Unmut bei den Bewohnern der Innenstadt. Laut Verwaltung sind in den städtischen Gebäuden Dammerbrucher Straße 24-26, Gelderner Straße 14, Bahnstraße 1, Soatspad 9 und Sanger Weg 9 derzeit 64 Personen untergebracht, davon 51 asylsuchende Ausländer. Für dringend erforderlich hält die Stadtverwaltung Straelen den Ausbau auf mindestens 85 Plätze.

Fünf Maßnahmen stehen zur Diskussion: der Neubau von vier Doppelhaushälften in Massivbauweise auf dem stadteigenen Grundstück am Sanger Weg; der Erhalt und die schrittweise Sanierung des Gebäudes Dammerbrucher Straße 24-26; der Verkauf der Grundstücke Gelderner Straße 14, Bahnstraße 1, Soatspad 9 und Sanger Weg 9; statt des Neubaus am Sanger Weg ein Neubau auf jedem anderen planungsrechtlich zulässigen Grundstück; Verkauf aller bisherigen fünf Standorte und Neubau von bedarfsgerechten Häusern an einem zentralen Standort mit mindestens 85 Plätzen.

(RP)
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