Tim Van Hees-Clanzett Rollende Läden und Gärtnerpraktikum

Geldern · Der Gelderner Ansprechpartner für das EU-Projekt Leader über das Regionalforum. Ideen der Teilnehmer fließen in Entwicklungsstrategie. Geldern, Kevelaer, Straelen und Nettetal müssen gemeinsame Bewerbung bis 16. Februar einreichen.

 Tim van Hees-Clanzett, Ansprechpartner für das EU-Projekt Leader, ist grundsätzlich zufrieden mit der Resonanz auf das Regionalforum.

Tim van Hees-Clanzett, Ansprechpartner für das EU-Projekt Leader, ist grundsätzlich zufrieden mit der Resonanz auf das Regionalforum.

Foto: Stadt Geldern

Wie viele Bürger sind zu dem Info-Treffen über das EU-Leader-Projekt nach Straelen gekommen?

Tim van Hees-Clanzett Rund 50 Teilnehmer waren beim Regionalforum anwesend. Darunter städtische Vertreter, Vereinsvertreter, Akteure von Politik, Unternehmen und Verbänden.

Wie zufrieden sind Sie mit der Resonanz?

Van Hees-Clanzett Im Grundsatz bin ich zufrieden, bedenkt man den engen Zeitplan zur Aufstellung unserer Leader-Bewerbung. Vor allem waren die Anwesenden sehr kreativ und haben viele Ideen und Gedanken beigesteuert.

Wie groß war der Zufluss an Ideen und Anregungen?

Van Hees-Clanzett Es sind viele Ideen geäußert worden. Angefangen von "Tagespraktikum in der Gärtnerei", über verbesserte Grüngestaltung zum Beispiel durch blühende Grünstreifen an Wegen bis zur verbesserten Mobilität (zum Beispiel durch die Erweiterung des Bus-Angebotes des "Geldrischen"). Weitere Ideen waren Lebensmittelläden auf Rädern, kleinere Wohnungen für Ältere und auch Studenten, eine Vermarktungsplattform für regionale Produkte, ein Lern- und Erkenntnisort Gartenbau für Verbraucher, ein Naturschutzzentrum oder auch ein virtuelles Kompetenznetzwerk Agrobusiness.

Was wird in die Überlegungen aufgenommen?

Van Hees-Clanzett Wir werden alle Ideen im Rahmen unserer Bewerbung zur Leader-Region mitnehmen. Alle Ideen und Projekte sind dokumentiert und werden mit einer kurzen Beschreibung in der regionalen Entwicklungsstrategie unserer Region auftauchen. Wir haben uns in der Region fünf Handlungsfelder gesetzt: Zusammenleben und soziale Prävention, Dorfentwicklung und Infrastruktur, Arbeiten, Fachkräfte, Agrobusiness, Umwelt, Klima, Energie und Tourismus und Freizeit. Für diese Handlungsfelder wird es Top-Projekte geben, die deshalb Top-Projekte sind, weil sie einen großen Mehrwert für die Region darstellen, zum Beispiel ein Projekt, das die Zukunftsfähigkeit der Dörfer untersucht (Stichwort Nahversorgung und demografischer Wandel) und gemeinsam mit Bürgern vor Ort Instrumente entwickelt, diesen Herausforderungen zu begegnen. Die Ergebnisse können wiederum auch in anderen Dörfern und Ortschaften der Region angewendet werden.

Wie geht es in dem Verfahren nun weiter?

Van Hees-Clanzett Am 16. Februar muss unsere Bewerbung, also die regionale Entwicklungsstrategie, beim Ministerium vorliegen. Dort wird zunächst geprüft, ob die Formalien eingehalten worden sind, und daran anschließend wird die Wettbewerbsjury tagen. Wir rechnen mit einer - hoffentlich positiven - Rückmeldung bis spätestens Ende April. Sollte eine positive Zusage erfolgen, wird eine lokale Aktionsgruppe (LAG) eingerichtet. Diese besteht aus Wirtschafts- und Sozialpartner (zum Beispiel Banken, Hochschulen und karitative Einrichtungen), Privaten und zu maximal 49 Prozent aus öffentlichen Partnern, in unserem Fall also aus den Kommunen. Dort müssen die konkreten Projekte beantragt werden, und dort werden sie dann beraten und zur Förderung vorgeschlagen. Unterstützt wird diese lokale Aktionsgruppe durch eine Geschäftsstelle in der Form eines Regionalmanagements (ausgestattet mit 1,5 Stellen). Das Regionalmanagement sorgt auch für die Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie. Das heißt für die bereits benannten, aber auch für zukünftige Projekte: Direkter Ansprechpartner für die Ideen und Projekte wird das Regionalmanagement sein, und eine Förderung wird über die lokale Aktionsgruppe ausgesprochen. Die Kommunen haben jeweils nur einen Sitz in der LAG, sind aber natürlich noch als Ansprechpartner vor Ort tätig. Ich möchte an dieser Stelle herausstellen, dass dies gerade die Besonderheit des Leader-Programms ist. Es handelt sich zwar um EU- und Landesfördermittel, allerdings werden diese durch eine regionale Gruppe von Menschen vor Ort gesteuert. Ideen und Projekte können von Bürgern, Vereinen, Interessengruppen und Unternehmen jederzeit eingebracht werden.

Wann geht es konkret los?

Van Hees-Clanzett Falls unsere Region den Zuschlag erhält, rechne ich damit, dass die ersten Projekte Anfang 2016 beginnen können. Leader bildet den Rahmen, die Projekte müssen von den Menschen vor Ort beigesteuert und auch umgesetzt werden. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter: www.netzwerk-laendlicher-raum.de/regionen/leader/.

MICHAEL KLATT STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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