Zeremonie Richtfest für Kita an der Wichardstraße

Fünf Monate nach dem Spatenstich ist der Rohbau des neuen Kindergartens fertig. Im Sommer 2019 sollen dann die ersten Kinder dort spielen. Bis dahin gibt es eine Zwischenlösung auf der Sportanlage am Brühlschen Weg.

 Am Richtbaum sprach Willi van Kempen, Leiter der Baufirma, den Richtspruch im Beisein vom Polier Axel Mitzel.

Am Richtbaum sprach Willi van Kempen, Leiter der Baufirma, den Richtspruch im Beisein vom Polier Axel Mitzel.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Geldern Noch sind Boden und Wände aus kahlem Beton, Pfeiler stützen die Decke und vor dem Eingang liegt Schutt neben dem Bagger. Doch im Geländer an der Außenwand steckt ein junger Baum, der zeigt: Dieser Rohbau ist fertig. Von nun an startet der Innenausbau des neuen Kindergartens an der Wichardstraße.

Was derzeit noch eine Baustelle ist, soll in neun Monaten Platz für 85 Kinder in vier Gruppen bieten. Über 800 Quadratmeter Nutzfläche hat der eingeschossige Flachdachbau. Ein Teil der roten Klinkerfassade ist schon zu erkennen, in die großen Aussparungen in den Wänden kommen Panoramafenster.

Ende Mai hatte die Stadt als Bauherr den Spatenstich gemacht und eigentlich hätte die Kita schon jetzt eröffnet sein sollen. Zunächst war nämlich geplant, die Kita im Herbst 2018 in Betrieb zu nehmen. „Wir haben die Kita noch einmal umgeplant“, sagt Bürgermeister Sven Kaiser. Zunächst seien nur drei Gruppen angedacht gewesen, dann habe man auf vier erweitert. Dadurch seien auch die Kosten nicht im Budget geblieben: Statt den geplanten 1,6 Millionen Euro wird der Neubau nun 1,8 Millionen Euro kosten. Ein Preis von 2300 Euro pro Quadratmeter sei aber noch vertretbar. Die Erweiterungen der Adolf-Kolping-Kita und der Kita Arche Noah seien teurer gewesen.

„Die Bedarfe in Geldern im U3-Bereich steigen, zum nächsten Kindergartenjahr wollen wir das decken können“, sagt Kaiser. Vor allem weil viele Kinder bereits mit zwei Jahren in den Kindergarten kommen, würden mehr Plätze benötigt. „Die neue Kita wird Druck rausnehmen für die Gelderner Eltern, die dringend einen Platz brauchen“, sagt der Bürgermeister. Durch die Verzögerung des Neubaus sei der Druck noch größer geworden.

Bis die ersten Kinder die Kita an der Wichardstraße besuchen können, hat die Stadt für die Übergangsphase eine Zwischenlösung geschaffen. Mit der Lebenshilfe wurde eine mobile Kita gemietet, die auf der Sportanlage am Brühlschen Weg steht. Die Spielgeräte seien schon angeliefert, das Personal eingestellt. Ab November werden in dem Container 40 Kinder in zwei Ü3-Gruppen betreut.

In der neuen Kita sollen im Juli 2019 weitere 45 Kinder hinzukommen. Träger des Kindergartens wird die Lebenshilfe sein. „Unser Schwerpunkt liegt auf Kindern mit Förderbedarf“, sagt Andrea Weyers von dem Verein. „Das heißt, Kinder mit Behinderungen sind willkommen sowie alle Kulturen.“ Eine Quote müsse man aber nicht erfüllen.

Um die Kinder mit Förderbedarf zu betreuen, gebe es einen Therapieraum, sagt Weyers. Angedacht sind auch Kooperationen mit der Frühförderstelle im Kreis Kleve und Therapie-Praxen. Die Therapeuten sollen direkt in den Kindergarten kommen und auch die Eltern beraten. Insgesamt 14 Angestellte sollen in dem Kindergarten arbeiten, darunter Erzieher, Heilpädagogen und eine hauswirtschaftliche Kraft. Die Einrichtungsleitung übernimmt Jan Gottschlich. Er hat zuletzt ein integratives Familienzentrum der Lebenshilfe in Oberhausen geleitet.

Die Stadt übernimmt als Investorin den Neubau der Kita und später den Träger-Anteil inklusive Mietkosten für den Betrieb. So läuft es auch bei den übrigen Kitas von Lebenshilfe und Caritas beziehungsweise für den Waldorf-Kindergarten.

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