Musikwettbewerb im Kreis Kleve Musik auf USB-Sticks – aber allemal reif für den Konzertsaal

Kreis Kleve · Der Regionalentscheid von „Jugend musiziert“ im Kreis Kleve wurde diesmal in digitaler Form vorgenommen. Den Leistungen tat dies keinen Abbruch.

 Mit Mundschutz und moderner Technik: Der Wettbewerb „Jugend musiziert“ in Corona-Zeiten.

Mit Mundschutz und moderner Technik: Der Wettbewerb „Jugend musiziert“ in Corona-Zeiten.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

 „Jugend musiziert“ hieß es in der Kreismusikschule in Kleve. Dort fand der Regionalwettbewerb erstmals in digitaler Form statt. Alle Teilnehmer hatten vorab USB-Speichersticks mit Videoaufnahmen ihrer Beiträge eingereicht. Abstand, Maske, Trennwand, Luftfilter, Großbildschirm und Lautsprecherboxen: Das war für Anne Giepner, Leiterin der Kreismusikschule Kleve, den Regionalausschuss-Vorsitzenden Ralph Schürmanns und die vierköpfige Jury Neuland. Die Kreismusikschule hatte die nötigen Vorkehrungen getroffe, um die Darbietungen der jungen Musiker auch digital eindrucksvoll zum Klingen bringen zu können. Die Teilnehmer der Altersgruppen IA, IB und II machten es der Jury leicht. Denn trotz der schwierigen Voraussetzungen lieferten die jungen Talente erstaunliche Leistungen, die es alle verdient gehabt hätten, in einem öffentlichen Konzert gehört zu werden. Befürchtungen, man könne in einem Video-Clip die Nuancen des musikalischen Vortrags nicht ausreichend hörbar machen, bewahrheiteten sich nicht.

Juryvorsitzender Jan Raderschatt sieht in der Organisation eines Online-Wettbewerbs einen wichtigen Zukunftsimpuls: „,Jugend musiziert’ in Corona-Zeiten hat einen wichtigen Prozess angestoßen. In der Frage Chancen und Grenzen der Digitalisierung machen wir im Moment wichtige Erfahrungen. Der Wettbewerb ist in meinen Augen ein Erfolg. Austausch und Dialog innerhalb der Jury fanden auf sehr hohem Niveau statt. Dank optimaler technischer Voraussetzungen waren gute Bedingungen gegeben, zu fairen Beurteilungen zu gelangen. Die Beratungsgespräche und den Austausch mit den Teilnehmern vermisse ich allerdings sehr.“

KMS-Leiterin Anne Giepner dankt vor allem den Teilnehmern und deren Eltern sowie den Sparkassen der Region. Wie in jedem Jahr haben sie den Wettbewerb wieder großzügig unterstützt. Einhelliges Urteil aller Beteiligten: Ein Präsenzwettbewerb ist zwar schöner, die digitale Version aber nicht weniger fair.

Quasi zeitgleich fand der Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Essen statt. Auch hier wurden die von den Teilnehmern eingesandten Videos bewertet. Ausnahmsweise starteten in diesem Jahr alle Teilnehmer ab Altersgruppe III aufwärts direkt auf Landesebene. Der Landeswettbewerb für die Altersgruppe II findet in diesem Jahr erst Mitte Mai in Dortmund statt.

Folgende Schüler aus dem Kreisgebiet waren bei den Entscheiden in Kleve und Essen erfolgreich: Beim Regionalwettbewerb in Kleve erreichten in der Altersgruppe IA jeweils einen 1. Preis Noel Jäger (Trompete solo, 23 Punkte), Milena Setla (Gitarre solo, 21 Punkte), Madita und Tabea Eichholz (Duo Streichinstrument/ Klavier, 22 Punkte).

Altersgruppe IB: je ein 1. Preis für Henry Janzen (Trompete solo, 22 Punkte) und Angelina Butarbutar (Blockflöte solo, 21 Punkte). In der Altersgruppe II erreichte Anton Schmeling (Blockflöte solo) mit 24 Punkten einen 1. Preis mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb. Ebenfalls 1. Preise erhielten Hagyung Kim (Blockflöte solo, 22 Punkte), Lena Rütten (Querflöte solo, 22 Punkte) und das Klavierduo Marina und Lidia Krasnov (21 Punkte). Ein 2. Preis mit 19 Punkten ging an Cecilia Rizzo (Gitarre solo).

Beim Landeswettbewerb in Essen erreichte in der Altersgruppe V Maximilian Flaskühler (Tuba solo) 24 Punkte und damit einen 1. Preis mit Weiterleitung zum Bundeswettbewerb. Auch Alma Runde und Do Ngoc Linh (Duo Klavier und ein Streichinstrument, 21 Punkte) freuten sich in dieser Altersklasse über einen 1. Preis. Ein weiterer 1. Preis ging außerdem in der Altersgruppe VI an Annika Lade (Posaune solo,21 Punkte).

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