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Geldern Ratsherren fordern Rücktritt

Geldern · CDU-Mitglieder fordern nach der Gelderner E-Mail-Affäre die CDU-Stadtverbandsspitze Stefan Wolters und Marianne Ingenstau zum Rücktritt auf. Das Verhalten der beiden müsse Konsequenzen haben, heißt es.

Für CDU-Ratsmitglied Werner Kirking war "von Anfang an klar, dass das Konsequenzen haben muss". Mit "das" meint er die E-Mail-Affäre innerhalb des Gelderner CDU-Stadtverbandes. Mails, die an die Ratsmitglieder geschickt wurden, erreichten diese nicht, sondern wurden ohne deren Wissen direkt an den Stadtverband umgeleitet. Gut zwei Wochen nach Bekanntwerden der Mail-Umleitung fordert Kirking gemeinsam mit seinen Ratskollegen Hein Lemmen, Patrick Simon und Karl-Heinz Lorenz den Rücktritt vor Stadtverbandschef Stefan Wolters und seiner Stellvertreterin Marianne Ingenstau. "Ehe man das fordert, hofft man auf Einsicht", sagt Hein Lemmen. Die sei aber ausgeblieben.

Ex-Landrat spricht von "Unfrieden"

Die vier Ratsmitglieder stehen mit ihrer Meinung nicht alleine. Der frühere Landrat und langjährige Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Geldern, Gerd Jacobs, sagt über Wolters: "Den besten Dienst, den er der Partei erweisen könnte, wäre der Rücktritt vom Amt des Vorsitzenden und die Rückgabe seines Ratsmandats." Wolters habe "Unfrieden in die Partei gebracht". Ein anderes CDU-Mitglied fordert ebenfalls "personelle Konsequenzen" und kündigt seine Parteimitgliedschaft.

Kirking und seine Fraktionskollegen ärgern sich über das Verhalten von Wolters und Ingenstau. Wolters hatte in einem RP-Interview erklärt, er wisse nicht, wie die Vorwürfe gegen ihn lauteten und Kritikern nahe gelegt, sich zu fragen, "ob sie in der CDU noch gut aufgehoben" seien. "Wenn einer der Meinung ist, dass alle, die nicht seiner Meinung sind, aus der CDU austreten müssen, dann ist das unerträglich", sagt Karl-Heinz Lorenz dazu. "Dieser Führungsstil disqualifiziert ihn für sein Amt." Es handele sich nicht um einen einzigen "Querulanten, wie Wolters es darstellt", betonen die Vier. "Es ist eine ganze Gruppe. In der Fraktion ist das Vertrauen völlig verschwunden. Der Riss geht mittendurch", so Lorenz.

Sein Fraktionskollege Patrick Simon hofft auf einen Neuanfang mit neuer Spitze innerhalb der Partei. "Nur dann können wir in den nächsten fünf Jahren erfolgreich sein." Derzeit müsse er sich ständig für das rechtfertigen, was innerhalb der Partei geschehe. "Da wird man auf dem Pfarrfest angesprochen, wo die Wanzen versteckt sind — weil die CDU ja mithöre." Für Donnerstagabend wurde nach RP-Informationen kurzfristig eine nicht-öffentliche Vorstandssitzung des Stadtverbandes anberaumt. Offiziell geht es dabei um die Bundestagswahl — drei Tage vorher.

(RP)
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