Geldern Rathaus verblüfft mit Janssen-Veröffentlichung

Geldern · Bürgermeister Ulrich Janssen hat sein gesamtes Schreiben, das er am Montag an die Mitarbeiter der Stadtverwaltung geschickt hat, nun ungekürzt ins Internet stellen lassen. Das löste Irritationen aus.

Denn am Montag hatte Janssen noch dafür gesorgt, dass - in Absprache mit ihm und auf Grundlage seiner Mail - lediglich eine Pressemitteilung herausgegeben wurde. Diese war in der Kernbotschaft gleich, enthielt aber gekürzte und leicht veränderte Zitate. Nur diese Version gelangte zunächst in die Öffentlichkeit.

In der ungekürzten Mail stehenAndeutungen über CDU- und Verwaltungsinterna. Janssen: "Scheinheiligkeiten und nicht aufrichtig gemeinten Ratschlägen trete ich entschieden entgegen, so wie ich beispielsweise Mobbingfälle in unserer Verwaltung stets aktiv und nachhaltig zumWohle des Betriebsklimas bekämpft habe. In der Öffentlichkeit, so muss nun auch ich feststellen, scheint es jedoch gesellschaftsfähig geworden zu sein. Sie werden verstehen, dass ich mich gegen eine solche Entwicklung wehren muss." Ferner fordert er, dass jemand, der das Wohl der Stadt über Einzel- und Gruppeninteressen stelle, "nicht am Ende der Dumme sein" dürfe.

Rathaus-Mitarbeiterin Kerstin Keens verbreitete die Mail nach Rücksprache mit Janssen am Mittag auf Facebook. Man solle sie mit dem erschienenen RP-Artikel vergleichen können. Es gehe ihr dabei "nicht um Widersprüche, sondern um Polarisierungen durch Foto- und Zitatauswahlen", so Keens.

Janssen selbst betonte, dass mit "Scheinheiligkeiten" gewisse CDU-Vertreter gemeint seien, nicht etwa die Rheinische Post. Den von Keens kritisierten RP-Artikel verlinkte er auf seiner eigenen Facebook-Seite.

(szf)
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