Schon zu Jahresbeginn besuchten die Schornsteinfeger in Straelen den Bürgermeister und die Stadtverwaltung, um der Stadt und ihren Bürgern viel Glück und Erfolg für das neue Jahr zu wünschen. Am Altweibertag wurden der Bürgermeister und der Verwaltungsvorstand überwiegend von den Schornsteinfegerinnen der Straelener Stadtverwaltung aufgesucht.

Ausgestattet mit Zylinder, Leiter, Schornsteinbesen sowie einer für das Handwerk eher unüblichen Schere, ging es den Herren des Rathauses an die Krawatten. Getreu dem Motto „Alles im grünen Bereich, kein Grund, schwarz zu sehen“ konnten die Beschäftigten der Straelener Stadtverwaltung gemeinsam in den Räumen des Rathauses Weiberfastnacht ausgiebig feiern. Später sah man noch so manche Schornsteinfeger in dem großen Zelt auf dem Markplatz oder in den umliegenden Kneipen der Straelener Innenstadt.

In Wachtendonk wollte die „Wachtendonker Karnevalsgemeinschaft“ den Schlüssel der Macht ergattern. Allerdings rückte Bürgermeister Hans-Josef Aengenendt den nicht so ohne Weiteres heraus. Die Jecken hatten zunächst drei Aufgaben zu erfüllen, was allerdings bravourös gemeistert wurde. Als erstes galt es, Tinas Tanz „Und heut’ Abend hab’ ich Kopfweh“ möglichst fehlerfrei nachzutanzen. Als Zweites strapazierte der gute alte Eierlauf die Lachmuskeln der Zuschauer, und zum guten Schluss kam noch ordentlich Appetit beim Schaumkuss-Essen auf. Da blieb dem Bürgermeister letztlich nichts anderes übrig, als sich geschlagen zu geben. Er gab den Rathausschlüssel ab und räumte unter dem Beifall der zahlreichen Zuschauer für die närrische Zeit seinen angestammten Chefsessel.