Wohnraum in Nieukerk Rat bringt Bebauung „Paeschensdyck“ auf den Weg

Nieukerk · An der Kleinen Bleiche in Nieukerk sollen am Ende gemäß den Plänen des Investors mehrere Wohnhäuser gebaut werden.

 Das Gelände an der Kleinen Bleiche.

Das Gelände an der Kleinen Bleiche.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„So langsam hängt uns das Thema zum Hals raus“, brachte Einzelratsmitglied Michael Heinrichs auf den Punkt, was wohl so mancher in Kerken nicht nur im Rat denkt. Seit Februar geht es in den Sitzungen immer wieder um den Bebauungsplan „Paeschensdyck“, der auf Antrag des Investors geändert werden soll. An der Kleinen Bleiche sollen auf dem Gelände der früheren Weberei Wohnhäuser entstehen. Anlieger wehren sich gegen das Vorhaben, das ihnen zu groß und nicht ortsüblich erscheint. Am Mittwoch beschloss der Rat nun gegen die Stimmen von BVK und SPD, für diesen Bereich einen neuen Bebauungsplan aufzustellen, der das Vorhaben rechtlich abgesichert voranbringen soll.

Zuvor war man davon ausgegangen, dass eine Änderung des gültigen Bebauungsplans ausreichen sollte. Ellen Westerhoff von der SPD hatte aber in der vergangenen Ratssitzung hinterfragt, ob es richtig sei, den Bereich weiter als Mischgebiet auszuweisen. Tatsächlich ergab die rechtliche Prüfung, dass man angesichts der Pläne nicht mehr von einem Mischgebiet sprechen könne. Darum nun ein neuer Bebauungsplan.

BVK und SPD wollten das zum Anlass nehmen, von der Verwaltung die Überplanung durchführen zu lassen, um unabhängig vom Investor einen Bebauungsplan aufzustellen, der den städtebaulichen Zielen der Gemeinde für diesen Bereich entspricht. Die CDU befürwortet jedoch weiterhin grundsätzlich das von Lars Schroers angestrebte Projekt mit drei Mehrfamilienhäusern zur Straße hin und einem Haus mit Flachdach zum Wäldchen hin. Nun möchte man den neuen Bebauungsplan nanch dessen Plänen aufstellen lassen. So wurde am Ende auch beschlossen. Politisches Geplänkel gab es noch wegen der Stellplätze. Die BVK, die eigentlich in Zukunft zwei Stellplätze pro Wohneinheit für Neubauvorhaben wünscht, wollte in diesem Fall eineinhalb Plätze festschreiben lassen. Die Ratsmehrheit wollte auf diese Festsetzung verzichten, da der Investor eine entsprechende Lösung zugesagt hat.

Bürgermeister Dirk Möcking berichtete noch, dass die Gegner des Vorhabens in einer Stellungnahme eingeräumt haben, bei der Unterschriftensammlung teilweise Fotos verwendet zu haben, die nicht der tatsächlichen Planung entsprechen. Mittlerweile hätten auch einige Bürger ihre Unterschrift zurückgezogen. Die Bürger kommen jetzt aber noch einmal zu Wort, denn die Offenlage und Bewertung von Bedenken und Anregungen gehört zum Verfahren für den neuen Bebauungsplan. Auch Fachausschuss und Rat werden sich mindestens noch zweimal mit dem Thema Paeschensdyck und Kleine Bleiche befassen, egal, ob es ihnen „zum Hals raushängt“.

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