Kerken Ralf Zanders nach TV-Show überwältigt

Kerken · Als Kandidat bei der "Millionärswahl" ist Ralf Zanders aus Stenden knapp ausgeschieden. Doch das Echo auf seinen Auftritt ist enorm. Er wollte mit einem Geldgewinn seinem Patenkind helfen – nun sammelt er Spenden.

Kerken: Ralf Zanders nach TV-Show überwältigt
Foto: ProSieben/Willi Weber

Als Kandidat bei der "Millionärswahl" ist Ralf Zanders aus Stenden knapp ausgeschieden. Doch das Echo auf seinen Auftritt ist enorm. Er wollte mit einem Geldgewinn seinem Patenkind helfen — nun sammelt er Spenden.

 In der Show musste Ralf Zanders seine Höhenangst überwinden. In Köln wurde er entlang einer Hauswand abgeseilt.

In der Show musste Ralf Zanders seine Höhenangst überwinden. In Köln wurde er entlang einer Hauswand abgeseilt.

Foto: SAT.1/ProSieben/Willi Weber

Der Schweiß steht Ralf Zander im Gesicht. In 26 Metern Höhe hängt der 36-jährige Stendener über dem Abgrund. Er ist zwar durch ein Seil gesichert, aber Angst hat er dennoch. Als Zander endlich unten angekommen ist, schießen ihm die Tränen in die Augen, er findet keine Worte.

Dass sein Auftritt ihn innerhalb weniger Minuten zu einer Berühmtheit im Internet machen würde, das ahnte Zanders zu diesem Zeitpunkt nicht. Als Teilnehmer einer neuen Fernseh-Show, "Millionärswahl", wollte er eine Million Euro gewinnen. Nicht für sich, sondern für sein kleines Patenkind Neele. Denn Neele wurde mit einer Behinderung geboren, ihre Eltern leben in Meerbusch und brauchen dringend Geld, um ihr Kind richtig pflegen zu können. "Alles für Neele" lautete daher Zanders' Motto — und dazu gehörte eben auch, die Höhenangst zu überwinden. "Ich habe nicht gezögert, das zu machen", erzählt er einen Tag nach seinem Auftritt im RP-Gespräch. "Ich wollte die Zuschauer davon überzeugen, dass ich es wirklich ernst meine."

Und das schaffte er auch. Am Ende der Show wurde abgestimmt, welcher der Kandidaten ins Finale kommt. In der Gunst von Zuschauern und Internet-Nutzern lag Zanders deutlich vorne. Doch eine denkwürdige Abstimmung unter den Kandidaten katapultierte ihn in letzter Sekunde vom ersten auf den zweiten Platz — wodurch er ausgeschieden ist. Während im Internet innerhalb weniger Minuten die Stimmung gegen die Abstimmung hochkochte, blieb Zanders gestern gelassen. "Das Ergebnis war sicher überraschend, aber es wurde nach den Regeln gewählt", stellt er fest.

Doch während sich auf der einen Seite der Unmut gegenüber dem Sender Pro 7 Bahn bricht, erfährt Zanders auf der anderen Seite eine Welle der Hilfsbereitschaft. Inzwischen wurde ein Spendenkonto eingerichtet, Zanders will einen Verein gründen. "Das ist unser Ziel, aber noch haben wir das nicht erreicht", sagt er. Dafür bräuchte er dringend die Hilfe eines Steuerberaters und eines Rechtsanwaltes — bei der Suche nach diesen Helfern hatte er noch keinen Erfolg und hofft, dass sich auf Grund der großen medialen Resonanz jemand bereit erklärt, ihm zu unterstützen.

So, wie viele andere Internet-Nutzer, die bereits eine Spende angekündigt haben. Und wie die Stendener, bei denen sich Zanders ausdrücklich bedankt. "Das war einfach toll, wie alle hinter mir gestanden haben", sagt er glücklich.

Heute aber will er einfach nur Ruhe haben. "Nach der der ganzen Aufregung brauche ich mal einen Tag ohne Handy", sagt er lachend.

(RP)
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