Karneval in Straelen Prunk und Pracht in der Bofrost-Halle
STRAELEN · Viel zu lachen und einen Abschied gab es bei der Prunkkappensitzung der GKG Narrenschiff. Die Tänzerinnen von „Family for Dance“ hatten nach 30 Jahren auf den Karnevalsbühnen in Straelen ihren letzten Auftritt.
(RP) Am Samstagabend hat sich die Bofrost-Halle in ein blau-weißes „Wunder“ verwandelt. Zur Prunkkappensitzung der Großen Karnevalsgesellschaft Narrenschiff (GKG) waren bunt kostümierte Narren gekommen. „Es war eine super Stimmung. Die Gäste waren aufmerksam und haben bis zum Schluss mitgemacht. Es war eine lange, aber sehr erfolgreiche Nacht“, sagt Gardist und Pressesprecher der GKG, Stefan Terheggen.
Wenn die GKG zur Prunkkappensitzung einlädt, dann ist auch Prunk angesagt. Als Paradiesvögel im wahrsten Sinne des Wortes zeigten die Tänzerinnen von „Family for Dance“ ihren letzten Tanz. Hahn im Korb war dabei Bernd Gatzweiler. Die Kostüme waren schillernd bunte Corsagen-Federkleider und passend glitzerndes Make-up von Andrea Stromenger. Die Choreographie von Ulla Greinert saß perfekt. Nach 30 Jahren auf der Straelener Bühne verabschiedete sich die Gruppe mit einer ganz besonderen Vorstellung.
Zum Abschluss gab es noch eine Modenschau mit den Kostümen, die sie beim Showtanz auf den Karnevalssitzungen getragen hatten. Für diesen letzten Auftritt wurden sie vom Publikum gefeiert und vom Präsidenten der GKG, Uwe Grimm, mit einer Urkunde geehrt. Ein besonderer Dank ging an Britta Borghs, die seit 25 Jahren in verschiedenen Tanzgruppen auf den Karnevalsbühnen steht.
Natürlich durfte die Piccolo-Garde in neuen rot-weißen Kostümen nicht fehlen. Die „Nachwuchs-Mariechen“ absolvierten ihren Auftritt mit viel Konzentration und stehen schon in den Startlöchern für die Ehrengarde. Der „Stolz der GKG“, so Präsident Uwe Grimm, bot ein facettenreiches Bild.
Nicht minder tänzerisch begabt ist die Garde des Prinzen. Sie kann tanzen und singen, und – hat sichtlich viel Spaß dabei. Ihren Prinzen in die Lüfte zu heben und ihn „fliegen“ zu lassen, scheint ihr besonderes Highlight zu sein. Prinz Hanjo I. kommt in seinem zweiten Regierungsjahr gut beim Publikum an. Ein Prinz, der wirklich Spaß an seinen Aufritten hat und das auch den Zuschauern zeigt. Das bewiesen die Herren bei ihrem Gardelied „Die Garde in Grün“.
Aber was wäre Karneval mit einer Kappensitzung ohne Büttenreden? Unvollständig. Deshalb gibt es in Straelen auch Frauen, die alles aufschreiben. So wie Käthe (Ruth Nieskens) und Mina (Karin van de Stay). Mit spitzer Zunge trafen sie den Nagel auf den Kopf. Und die Nägel sind dann meist sie selbst, der Bürgermeister oder die Lokalpolitik. So könnte das neue Bestattungszelt auch für Feiern gemietet werden. Die Nachbarn würden sich auch nicht über eine Ruhestörung beschweren. Hermann Tecklenburg träumte vom Aufstieg der SV-Straelen-Fußballer in die Bundesliga und Bürgermeister Hans-Josef Linßen wäre von der Tempo-20-Zone auf den Wällen als Allheilmittel überzeugt.
Einen besonderen Gast hatte die GKG aus der Nachbarschaft Hinsbeck eingeladen: Jerome Almende als Paul Panzer. Sehr gekonnt imitierte er den beliebten Comedian. Seine gespielten Geschichten aus dem Familienleben begeisterten das Publikum und ohne Zugabe durfte er die Bühne nicht erlassen.
So auch Hilla Heien, Import aus dem Nordkreis. Lauthals kam sie mit Schirm und Fiets in die Halle geradelt, um die Alimente für ihren Sohn von Vater, Präsident Uwe Grimm, einzufordern. Sie war auf der Durchreise zum Casting für „Germans-Super-Woman“. Nur mit ihrer Figur hätte sie Schwierigkeiten. Sie präsentierte sich dem Publikum in einem Striptease für Anspruchslose in einem „Super-Woman-Outfit“ und hatte damit die Lacher auf ihrer Seite. Hilla Heien ist nicht nur ein Garant für unbeschwerte Fröhlichkeit, sondern auch ein mutiges Energiebündel.
