Projektwoche an der Martinischule Veert Der große Traum vom Schwimmen

Veert · Durch das Förderprogramm des Landes NRW „Aufholen nach Corona“ und die Unterstützung der Stadt Geldern als Schulträger konnte die Veerter Martinischule eine besondere Projektwoche auf die Beine stellen.

 Richtig viel Zeit zum Schwimmenlernen und sogar Abzeichen erwerben hatten die Kinder der Martinischule in Veert. „Weißt du was? Mein Traum war es, schwimmen zu lernen. Jetzt ist mein Traum wahr geworden“, sagte eine Schülerin nach der Projektwoche. 

Richtig viel Zeit zum Schwimmenlernen und sogar Abzeichen erwerben hatten die Kinder der Martinischule in Veert. „Weißt du was? Mein Traum war es, schwimmen zu lernen. Jetzt ist mein Traum wahr geworden“, sagte eine Schülerin nach der Projektwoche. 

Foto: St. Martinischule/St.Martinischule

Bewegung wird an der St.- Martini-Schule in Veert schon immer großgeschrieben. Allerdings konnten viele Sportaktionen Corona-bedingt in den vergangenen beiden Jahren nicht in der gewohnten Weise stattfinden. Die Auswirkungen nach zwei Jahren Pandemie, in denen Schwimmbäder und Sportvereine lange geschlossen waren und der Schulsport nur unter besonderen Auflagen stattfand, seien bedenklich, stellen die Pädagogen klar. Die fehlende Bewegung und der fehlende soziale Kontakt über den Sport zeigten in vielen Bereichen negative Folgen für die körperliche und seelische Entwicklung von Kindern.

In Geldern kommt aktuell erschwerend hinzu, dass das Lehrschwimmbecken der Don-Bosco-Schule wegen Sanierungsarbeiten nicht genutzt werden kann und somit noch weniger Zeit und Wasserfläche zur Schwimmausbildung zur Verfügung steht. So ist die Zahl der Kinder ohne oder mit geringer Schwimmfähigkeit auch an der Veerter Grundschule deutlich angestiegen.

Aus diesem Grund hatte sich das Team der Martinischule entschieden, ihre Schüler in diesem Bereich besonders zu stärken. Dazu holten sich die Schwimmlehrerinnen außerschulische Unterstützung der Eventagentur „Trixitt“. Mit Daniel, Luca und Claudia standen zusätzlich zu den Lehrerinnen noch drei ausgebildete Trainer zur Verfügung. Diese leiteten die „Schwimmende Projektwoche“, bei der jedes Kind insgesamt fünf Schwimmeinheiten mit je zwei Stunden Training durchlief.

Entsprechend des individuellen Leistungsstandes wurde in verschiedenen Gruppen trainiert. Mit peppiger Musik startete jeder Morgen mit einem gemeinsamen Wasser-Warm-Up. Danach wurde eine ganze Woche lang an der Arm- und Beintechnik gefeilt, die korrekte Wasserlage geübt und die richtige Atmung beim Schwimmen erprobt. Natürlich wurde auch getaucht und gesprungen. Gespickt wurde das Training mit kleinen Spiel- und Spaßeinheiten. Ziel der Projektwoche war es, dass jedes Kind seine Schwimmfähigkeit verbessert. Die Erwartungen wurden aber bei Weitem übertroffen: In den Klassen 3 konnten 18 Kinder das Bronzeabzeichens erlangen und neunmal wurde das Silber-Abzeichen verliehen. In den vierten Schuljahren erreichten 23 Kinder das Gold-Abzeichen. Für dieses Abzeichen bleibt im Regelschwimmunterricht sonst fast nie Zeit. Doch sehr viel entscheidender als die reine Statistik sind diese Momente: Als beispielsweise ein Junge, der erst vor wenigen Wochen nach Deutschland gekommen war und noch gar nicht schwimmen konnte, plötzlich seine ersten freien Schwimmzüge macht und dabei über das ganze Gesicht strahlt. Ein Mädchen steht mit weichen Knien auf dem 3-Meter-Turm, ringt lange mit sich und springt dann unter tosendem Applaus seiner Mitschüler ins Wasser. Maryam bringt es auf den Punkt, als sie zu ihrer Lehrerin sagt: „Weißt du was? Mein Traum war es, schwimmen zu lernen. Jetzt ist mein Traum wahr geworden!“ Der große Gewinn aus dieser intensiven Schwimmwoche war, dass es genügend Zeit gab. Denn gerade, wenn beim Anfängerschwimmen auch Ängste mit im Spiel sind, braucht es viel Geduld, um Kinder zu bestärken und sie in ihrem eigenen Tempo voranzubringen. Diese Zeit ist es, die im regulären Schulschwimmbetrieb fehlt. Nur 30 Minuten stehen als Wasserzeit jeder Schwimmgruppe wöchentlich zur Verfügung. Das ist leider nicht genug, so die Pädagogen.

Möglich wurde dieses Projekt für die Martinischule durch das Förderprogramm des Landes NRW „Aufholen nach Corona“ und die Unterstützung der Stadt Geldern als Schulträger. Ein besonderer Dank geht an alle Schulen in Geldern und Umgebung, die zugunsten der Martinischule in dieser Woche auf ihre eigene Schwimmzeit verzichtet haben. „Ich wünsche allen Grundschulen die Möglichkeit, von einem solchen Projekt profitieren zu können. Was die Kinder in dieser Woche gelernt haben, schaffen wir sonst oft in vier Jahren Grundschulschwimmen nicht“, so Schulleiterin Daniela Claßen.

Aber nicht nur die großen Martinischüler waren in der Projektwoche sportlich unterwegs. Auch die Erst- und Zweitklässler machten sich fit. Jeden Tag wartete eine andere sportliche Überraschung auf die Kinder. Am Montag wurde das „DFB-Paule Schnupper-Fußballabzeichen“ gemacht. Am Dienstag rollten die Fahrräder unter der Leitung der Verkehrswacht über den Schulhof. Ein „Bewegungsdschungel“ und „kooperative Spiele“ forderten Geschicklichkeit und Teamgeist heraus. Den krönenden Abschluss bildete ein Ausflug zum Spielplatz mit leckerem und gesundem Picknick. Alle Kinder und Lehrerinnen waren sich am Ende der Woche einig: „Bewegung ist wichtig! - Bewegung macht Spaß!“.

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