Geldern Programmieren mit Alufolie und Bastelkleber

Geldern · Fünftklässler am Lise-Meitner-Gymnasium erleben IT zum Anfassen. Schirmherr Stefan Rouenhoff war vor Ort.

 Schüler erobern im Informatikunterricht auf kindgerechte Weise die spannende Welt der Bites und Bytes.

Schüler erobern im Informatikunterricht auf kindgerechte Weise die spannende Welt der Bites und Bytes.

Foto: Dolgachov

Im Informatikraum herrschen sommerliche Temperaturen. Zu heiß, finden die kleinen Minicomputer und melden durch blinkende LED-Lämpchen und Warntöne, dass es hitzefrei geben sollte. Die 15 Fünftklässler sind begeistert. "Vorher habe ich mich nicht für Programmieren interessiert und nichts darüber gewusst", gibt die elfjährige Stella offen zu. "Aber es ist eigentlich nicht so schwer. Ich hätte nicht gedacht, dass das so ein schönes Programm ist. Das macht viel Spaß!"

Stella durfte beim Projekttag der Initiative "erlebe IT" teilnehmen, für den das Lise-Meitner-Gymnasium als eine von nur zwei Schulen im Kreis Kleve ausgewählt wurde. Finanziert werden die Workshops von Bitkom, einem Verband von über 2500 Unternehmen aus der Digitalwirtschaft. Dieser hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Schulen im Einsatz von digitalen Medien zu unterstützen.

Dass diese Unterstützung dringend nötig ist, findet auch der CDU-Bundestagsabgeordnete des Kreises Kleve, Stefan Rouenhoff, der die Schirmherrschaft übernommen hat und extra morgens aus Berlin nach Geldern geflogen ist: "Natürlich hätte ich es schöner gefunden, wenn nicht 15, sondern 100 Kinder an diesem Projekt hätten teilnehmen können. Es muss noch viel passieren, aber dies ist ein Schritt in die richtige Richtung." Stolz stellen die Kinder ihm ihre eigenen Arbeiten vor, die sie mit dem Minicontroller Calliope und verschiedenen Bastelmaterialien nach nur einem Vormittag mit der Projektleiterin Jasmin Mühlbach erstellt haben. Da gibt es eine Konstruktion, die Sehbehinderte vor Hindernissen warnt, eine Anlage, um die richtige Wassertemperatur im Pool zu bestimmen und einen Feuchtigkeitsmesser für den Bikini. Der Abgeordnete hofft, dass möglichst viele der Schülerinnen und Schüler auf den Geschmack gekommen sind und Informatik als Wahlpflichtfach wählen werden. Darüber würde sich auch Can Ürüm freuen, der Informatiklehrer des LMG, der das Projekt begleitet: "Wir arbeiten schon lange mit ähnlichen Prozessoren, um damit zum Beispiel Lego- und Fischertechnik-Roboter zu steuern. Der Calliope ist aber besonders gut für jüngere Kinder geeignet und wäre eine sinnvolle Ergänzung, um zu zeigen, dass man im Informatikunterricht nicht nur am Bildschirm sitzt."

Im Anschluss an die Präsentation stellte sich der Bundestagsabgeordnete den Fragen der Schülerzeitungsredakteurinnen, die finden, dass in der Schule noch viel mehr Medienkompetenzen vermittelt werden müssten. Stefan Rouenhoff erklärte, sich diesbezüglich für ein größeres Engagement des Bundes und des Landes einzusetzen.

(RP)
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