Erstes Oktoberfest im September Die Gelderner schnüren ihre Dirndl

Geldern · Die Landlebenstadt ist bald kein weißer Fleck mehr auf der niederrheinischen Oktoberfest-Landkarte. Am 21. September kommt es zur Premiere der bajuwarischen Gaudi in einem Festzelt auf dem E-dry-Parkplatz.

  RP-Foto: Gerhard Seybert

RP-Foto: Gerhard Seybert

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Hans-Wilhelm Kühnen, besser bekannt unter seinem Kürzel HWK, kann man durchaus als Oktoberfest-Experten bezeichnen. Im „Dreiländer-Eck“ Poelyck organisiert er die Gaudi schon im siebten Jahr. „900 Leute, ausverkauft“, schwärmt er. Im Kevelaer am Hallenbad sorgt er im fünften Jahr für bajuwarische Gaudi, in Kempen im dritten Jahr, dort an zwei Tagen. Jetzt will HWK dafür sorgen, dass Geldern nicht länger ein weißer Fleck auf der Oktoberfest-Landkarte des Niederrheins ist. Am 21. September will er auf dem Parkplatz der E-dry das Festzelt füllen.

Damit die Gelderner „Theresienwiese“ an diesem Samstag möglichst voll wird, hat Kühnen sich Unterstützung gesucht – und in Veert gefunden. Dabei konnte er auf die Hilfe von Gerd Lange zurückgreifen, mit dem der Macher der Disco „Radio Niederrhein“ einst zum Beispiel bei der Gelderner Straßenparty zusammenarbeitete. Kühnen fragte Lange bei einem Telefonat, wer denn beim Gelderner Oktoberfest mit von der Partie sein könne. Lange musste nicht lange überlegen. Er erinnerte sich an seine Zeit als Veerter Karnevalsprinz in der Session 2014/15 und das tolle Miteinander mit dem dortigen Karnevalsverein. „Die vom VVK wären die Richtigen“, beschied er Kühnen.

Bei der puren Auskunft beließ es Lange nicht, sondern betätigte sich auch gleich noch als „Türöffner“. Großer Überredungskunst bedurfte es freilich nicht, bis VVK-Präsident Johannes Kubon und sein Team ihr Okay dafür gaben, dass der Verein als Präsentator der HWK-Veranstaltung fungiert. Mit den Sponsoren Volksbank an der Niers, Stadtwerke Geldern und Baumarkt Vos war auch das finanzielle Fundament gelegt.

Ein Zelt für etwa 500 Besucher will Kühnen auf den E-dry-Parkplatz stellen. „Je nachdem, wie der Vorverkauf läuft, kann es auch größer werden“, sagt er. Die Schallmauer sieht er bei 1000 Feierfreudigen. „Das Oktoberfest soll einen regionalen, familiären Charakter behalten“, nennt er als Grund. Jeder solle jeden kennen, mit dieser Maxime hat er bei seinen anderen Oktoberfesten in der Region gute Erfahrungen gemacht.

Roger Bruns von den Stadtwerken Geldern ist zuversichtlich, dass die Premiere des Gelderner Oktoberfests gut ankommt. „Viele Gelderner fahren zu den Oktoberfesten nach Xanten und Straelen, betreiben dafür viel Aufwand, chartern teilweise sogar einen Bus. Warum sollen die nicht mit viel weniger Aufwand direkt vor Ort feiern?“ Kühnen sieht das Oktoberfest auch als Veranstaltung für alle Altersgruppen. „Disco ist bei der Jugend nicht mehr in, aber beim Oktoberfest sind sie alle pünktlich zum Einlass da.“

Das heißt in Geldern: um 18 Uhr. Eine Stunde später heißt es „O’zapft is“, und das König-Ludwig-Bier fließt in Strömen. Getreu dem Motto „Beim Oktoberfest muss eine Bayern-Band spielen“ kommt die Live-Musik von südlich des Weißwurst-Äquators. Das Sextett „Bayerische Musik Power“ (BMP) steht auf der Bühne, das zum Beispiel auf dem Cannstatter Wasen für Stimmung sorgt und das bei HWK beim Kempener Oktoberfest im dritten Jahr am Start ist.

Fehlt noch die deftige Unterlage für das Oktoberfest-Bier. Hier serviert HWK mit seinem Team Haxe mit Sauerkraut und Pürree, Leberkäse und Hähnchen. „Und eventuell gibt es auch ein vegetarisches Gericht“, überlegt er.

Und wer mit seinem Besuch der Bayern-Gaudi zugleich rheinisches Brauchtum fördern will, ist beim Gelderner Oktoberfest auch an der richtigen Adresse. Lange: „Ein Teil des Erlöses ist für den VVK-Karneval bestimmt.“

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