Verhandlungen mit Verdi Streik der Post sorgt für leere Briefkästen auch in Geldern
Geldern · Der Streik von Angestellten des Unternehmens in NRW macht auch vor Geldern nicht Halt. Die Arbeitsniederlegung geht noch bis Samstag. Verdi fordert 15 Prozent mehr Gehalt.
Manche Briefkästen könnten am Freitag und am Samstag leer bleiben: Der Warnstreik von Angestellten der Deutschen Post findet auch in Geldern statt. Mehr als 18 Mitarbeiter des Unternehmens stehen am Freitag und am Samstag an der Bäckerei Schollin, die sie als Streiklokal ausgewählt haben. „Wir haben die vergangenen zwei Jahre alle am Limit gearbeitet“, sagt Walter Kempkens, Briefträger in Geldern. Während der Pandemie habe die Deutsche Post hohe Gewinne gemacht – und davon nach Ansicht der Streikenden nichts an die Angestellten zurückgegeben. Zum Streik hatte die Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Sie fordert 15 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten sowie 200 Euro mehr im Monat für Auszubildende. In das Streiklokal in Geldern kommen immer wieder Kunden. Deren Reaktionen auf die Streikenden seien durchweg positiv ausgefallen, so Kempkens. „Wir stoßen auf ein breites Verständnis. Die Menschen haben ja gesehen, wie viel wir in den vergangenen Jahren gearbeitet haben“, sagt der Briefträger. Das sagt eine Sprecherin der Post auf Anfrage der Redaktion zu den Forderungen: „Der häufig angeführte Konzerngewinn wird zum übergroßen Teil mittlerweile im internationalen Geschäft erwirtschaftet. Trotzdem wollen wir auch weiterhin in unser deutsches Post- und Paketgeschäft investieren, das jedoch die dafür notwendigen Investitionen nicht mehr selbst erwirtschaften kann. Dabei wollen wir natürlich unsere Beschäftigten auch im Post- und Paketbereich am Unternehmenserfolg beteiligen. Um aber sowohl attraktive Löhne zahlen zu können als auch die Arbeitsplätze in diesem Bereich auf Dauer zu sichern, sind Einkommenssteigerungen in der von Verdi geforderten Größenordnung nicht vertretbar.“
Trotz dieser unterschiedlichen Positionen gehe man davon aus, dass man in den Gesprächen in der nächsten Verhandlungsrunde am 8./9. Februar vorankommen werde, so die Sprecherin.
Die Post erwartet, dass deutschlandweit rund zehn Prozent der Briefe wegen des Streiks nicht zugestellt werden können.