Gelderner Unternehmen im Porträt Tradition und modernste Technik

Pont · Es begann mit Clemens Aßmann:1928 verließ er sein Heimatdorf Kervenheim und pachtete die Schmiede Rennen in Pont. In dritter Generation führt heute Peter Aßmann das Unternehmen.

 Familie Aßmann stellte Bürgermeister Sven Kaiser (r.) und Wirtschaftsförderer Lucas van Stephoudt (2.v.r.) die verschiedenen Unternehmensbereiche vor.

Familie Aßmann stellte Bürgermeister Sven Kaiser (r.) und Wirtschaftsförderer Lucas van Stephoudt (2.v.r.) die verschiedenen Unternehmensbereiche vor.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Viel zu sehen gibt es für den Gast im Betrieb von Peter Aßmann in Pont. Da stehen große Traktoren, Landmaschinen werden umgebaut, überall wird geschweißt und gebohrt. Doch der Stolz des Unternehmens ist auf den ersten Blick nur ein großer geschlossener Kasten. „Bysprint Fiber 4020“ heißt das Gerät, dass das Arbeiten in dem Traditionsbetrieb in eine neue Dimension geführt hat. „Seit Oktober 2014 verfügen wir über diese Laserschneidetechnik der neuesten Generation“, berichtet Peter Aßmann beim Besuch von Bürgermeister Sven Kaiser und Wirtschaftsförderer Lucas van Stephoudt. Eine große Investition, die sich gelohnt hat. Präzise schneidet und graviert die Maschine Stahl, Edelstahl, Aluminium und Buntmetalle bis zu einer Materialstärke von 20 Millimetern. Die Nachfrage ist groß und bei Aßmann überlegt man schon, ein weiteres, natürlich noch moderneres Gerät anzuschaffen.

Unter Faserlaserschneiden konnte sich der Firmengründer Clemens Aßmann sicherlich noch nichts vorstellen. Geboren wurde er 1897. Als Schmiedegeselle verließ er 1928 sein Heimatdorf Kervenheim und pachtete die Schmiede Rennen in Pont und bestand noch im gleichen Jahr die Meisterprüfung als Schmied und Hufschmied. „Sein Start in der Weltwirtschaftskrise war hart, doch er ging seinen Weg“, sagt sein Sohn Clemens Aßmann jun. Im Jahr 1936 wurde von Heinrich Croonenbroeck an der heutigen B58 ein Grundstück gekauft, die Keimzelle des heutigen Unternehmens. 1959 bestand Clemens Aßmann jun. seine Meisterprüfung als Landmaschinenmechaniker. Seine Frau Maria, geb. Schmitz, kümmerte sich vor allem um das Fahrradgeschäft. „Wir haben bis zu 1000 Räder pro Jahr verkauft“, erinnert sich Clemens Aßmann jun. an die Zeit. Werkstatt, Lager und Verkaufsfläche wuchsen im Laufe der Zeit immer weiter. 1991 bestand der jetzige Inhaber Peter Aßmann die Meisterprüfung im Landmaschinenmechaniker-Handwerk. 1994 übernahm er in dritter Generation die Verantwortung und erweiterte die Produktpalette um den Bereich Metallbau und CNC-Schneid- und Abkanttechnik. Fahrradverkauf und die dazu gehörige Werkstatt gab Aßmann 2018 an die Lebenshilfe Gelderland ab.

Heute betreuen 20 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende, auf dem ein Hektar großen Grundstück und auf 2500 Quadratmeter Werkstattfläche die Kunden. Die kommen vor allem aus der Landwirtschaft und dem Gartenbau sowie dem Handwerk. Bei Aßmann wissen sie, dass ihre Probleme individuell gelöst werden. Frank Janßen ist Konstrukteur bei Aßmann und setzt die Kundenideen am Computer so präzise um, dass sich dann die Laserschneidemaschine genauso wie die anderen Bereiche damit „füttern“ lassen. Dabei sind die Vorlagen ganz unterschiedlich: „Ich bekomme Dateien und technische Zeichnungen, manchmal aber auch nur eine Skizze auf dem Bierdeckel oder der Klo-Rolle“, berichtet er aus seinem Alltag. Bei Aßmann kennt man seine Kunden und setzt ihre Ideen um. „Wir haben 250 Tonnen Material in unserem Lager. Das macht es möglich, vieles sehr schnell umzusetzen“, betont Peter Aßmann eine weitere Stärke des Betriebes. Spürbar ist beim Besuch auch der familiäre Charakter. Seinen jungen Meistern überträgt Aßmann die Verantwortung für ihre Bereiche. „Wir haben ein tolles Team. So kann ich mich um übergreifende Dinge wie die Angebotsplanung kümmern“, sagt er. Clemens Aßmann jun. lobt die jüngere Generation vor allem auch für ihr gutes Verhältnis zu Kollegen und die effektive Zusammenarbeit „So was kannten wir zu unserer Zeit noch nicht.“

 Metallbau Assmann(Umlaut),Landmaschinen, Pont

Metallbau Assmann(Umlaut),Landmaschinen, Pont

Foto: Evers, Gottfried (eve)
 Blick in „Bysprint Fiber 4020“: Die Laserschneidetechnik faszinierte auch die Besucher aus der Stadtverwaltung.

Blick in „Bysprint Fiber 4020“: Die Laserschneidetechnik faszinierte auch die Besucher aus der Stadtverwaltung.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Bürgermeister Sven Kaiser zeigte sich beeindruckt von den Möglichkeiten in Pont. „Es ist schön zu sehen, dass in einem Familienbetrieb mit so viel Tradition der Generationenwechsel so gut gelungen ist“, sagt Gelderns Verwaltungschef. Gerne hörte er auch, dass Aßmann weiter investieren und wachsen will. Die große Halle soll nach hinten Richtung Manten verlängert werden, um mehr Platz für die Kommissionierung zu schaffen. Der Bauantrag wird bald im Gelderner Rathaus vorliegen.

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