Geldern Ponts Kirche wird Schmuckkästchen

Geldern · Feuchtigkeit hat das Gemäuer des Gotteshauses in Mitleidenschaft gezogen. Die Sanierungsarbeiten sollen ein halbes Jahr dauern. Die Kosten belaufen sich auf 493.000 Euro. Dafür sind noch einige Spenden nötig.

 Architekt Christoph Echelmeyer zeigt auf den durch die Feuchtigkeit abbröckelnden Putz in der St.-Antonius-Kirche. Pfarrer Arndt Thielen hofft, dass in dem Ponter Gotteshaus ab dem 4. November wieder Heilige Messen gefeiert werden können.

Architekt Christoph Echelmeyer zeigt auf den durch die Feuchtigkeit abbröckelnden Putz in der St.-Antonius-Kirche. Pfarrer Arndt Thielen hofft, dass in dem Ponter Gotteshaus ab dem 4. November wieder Heilige Messen gefeiert werden können.

Foto: gerhard Seybert

Noch die feierliche Erstkommunion in Pont und eine Abschlussandacht am Montag - dann wird die Ponter St.-Antonius-Kirche zur Baustelle umgerüstet. Ab Dienstag haben dort die Handwerker das Sagen. Alles, was sich verrücken lässt, wird in der Halle von Albert Hermans zwischengelagert oder - wie die Heiligenfiguren - zum Restaurator gebracht. Altäre und die Orgel werden eingehaust, sprich: staubdicht eingepackt und mit Holzelementen geschützt.

Pfarrer Arndt Thielen und Architekt Christoph Echelmeyer beschreiben, was sich im kommenden Halbjahr in der Großbaustelle "Pfarrkirche" ändern wird. Denn wegen der Feuchtigkeitsschäden der gut einen Meter dicken Außenmauer bestehe dringender Handlungsbedarf. Echelmeyer: "Wir hatten das Mauerwerk freigeschachtet und abgedichtet. Jetzt muss ein Sanierungsputz mit einem Opferputz von innen aufgetragen werden. Wir hoffen, dass wir dann die nächsten 20 Jahre Ruhe haben." Ergänzende technische Neuerungen wie eine LED-Beleuchtung für verschiedene Lichtszenarien sowie eine Lautsprecheranlage mit Anzeigetafel und nicht zuletzt umfangreiche Malerarbeiten stehen im Zuge der Renovierung an. Für ein besseres optisches Gesamtbild stehen die Bankreihen danach einheitlich, so dass die Bodenornamente des Mittelgangs noch mehr wie ein prächtiger Teppich wirken.

Thielen ist jetzt schon überzeugt: "Ich bin sicher, das wird ein ,Schmuckkästchen', in das wir am 4. November feierlich einziehen wollen." Der Zeitplan stehe zwar. Aber so ein jahrhundertaltes Kirchenhaus ohne Pläne, das sei ein wenig wie eine Wundertüte. Ohne Baupläne wissen die Handwerker nicht, welche Überraschung sich hinter der einen oder anderen Mauer verberge. Und der Orgelbauer benötige allein vier Wochen, um alle Pfeifen korrekt einzustimmen.

Nach dem Wunsch der Ponter Kirchenbesucher hängen an den Seitenwänden künftig wieder die alten Bildtafeln des Kreuzweges - kolorierte Terrakotta-Figuren im Holzrahmen. "Wir haben das in einem Gottesdienst basisdemokratisch abstimmen lassen. Das Ergebnis war eindeutig - 75 Prozent", erklärt der Geistliche.

Transparent erläutert Thielen, wie die Renovierung der Ponter Kirche finanziert wird: "Wir rechnen mit 493.000 Euro Gesamtkosten. Davon finanzieren sich 280.000 Euro aus dem Siemes-Erbe. Das Bistum Münster steuert 120.000 Euro für die substanzielle Erhaltung bei. Die Differenz wird aus Rücklagen entnommen. Bleiben noch rund 7000 Euro, die wir hoffentlich durch Spenden und Kollekten einsammeln."

Die Gottesdienste werden ab dem kommenden Wochenende im Haus der Vereine gefeiert. Trauungen und Taufen stehen planmäßig nicht an. Für Beerdigungen, so Thielen, müsse man flexibel auf die Nachbarkirchen ausweichen.

(mk)
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