Geldern Politiker zweifeln an Gelderns Klimaschutz-Erfolg

Geldern · Die Stadt Geldern spart derzeit nach eigener Rechnung im Vergleich zu früher zwölf Prozent CO2 ein. Das jedenfalls präsentierte Klimaschutzmanagerin Farah Oublal jetzt der Politik. Allerdings glaubt daran nicht jeder: Gerade SPD und Grüne zweifelten sehr an dieser Zahl.

Hejo Eicker (SPD) wollte wissen, wie dieser Wert wohl errechnet worden sei. Wieland Fischer (Grüne) meinte, es gebe vermutlich kaum Kommunen, die auf dem Feld der Windenergie geringere Fortschritte gemacht hätten: "Weniger als nichts geht eigentlich nicht", sagte er sarkastisch. "Ich weiß ja nicht, ob es Kommunen gibt, die Windenergieanlagen zurückgebaut haben."

Geldern hat das "Klimaschutzkonzept" im Jahr 2013 beschlossen. Demnach sollen im Stadtgebiet bis zum Jahr 2020 glatte 30 Prozent CO2 eingespart werden, bis zum Jahr 2015 sollen es 60 Prozent sein, bis 2050 will man "energieneutral" sein.

Klimaschutzmanagerin Farah Oublal berief sich auf Berechnungen, in die nun mal bestimmte "Kennwerte" einflössen und mit deren Hilfe der CO2-Ausstoß für das Stadtgebiet "bilanziert" werde. Die Methodik sei vorgegeben. Unter anderem gebe es anonymisierte Daten von Stadtwerken und Schornsteinfegern sowie Verkehrsdaten. Aber auch Bildungsarbeit wird eingerechnet und weitere Faktoren, die "schwer zu beziffern sind", wie Peter Angenheister vom Amt für Stadtentwicklung erklärte.

Gerade der Hinweis auf die Bildungsarbeit forderte die Politiker zu ironischen Seitenhieben heraus: Vom Drüber-Reden gebe es kein bisschen CO2 weniger.

Farah Oublal erläuterte weiter, dass eine Reihe von Projekten zum Klimaschutz in Geldern angelaufen oder geplant sind. So werde die unabhängige Energieberatung gut nachgefragt. Es gebe Projektwochen an Schulen, und die Stadt unterstütze Schulen bei der Anschaffung von Unterrichtsmaterial. Mit Aktionen wie "Stadtradeln" werde der Radverkehr gefördert, und es gebe Bemühungen zur Förderung von energetischen Immobilien-Sanierung.

(szf)
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