Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf dem Land Issum soll verlässlichen Halbtag anbieten

Issum · Eltern machten bereits vor drei Jahren den Vorschlag für das Betreuungsangebot. Die Schulen beklagen den mangelnden Platz. An jeder Schule soll deswegen zunächst nur mit einer Gruppe gestartet werden.

 In Issum soll es bald an beiden Grundschulen den verlässlichen Halbtag geben. Das würde berufstätigen Eltern sehr helfen.

In Issum soll es bald an beiden Grundschulen den verlässlichen Halbtag geben. Das würde berufstätigen Eltern sehr helfen.

Foto: dpa/Arne Dedert

Für berufstätige Eltern in Issum dürfte es bald eine Verbesserung geben. Die Issumer Politik diskutierte über die Einführung des verlässlichen Halbtags an den beiden Grundschulen. Die Verwaltung wurde beauftragt, alles Nötige dafür auf den Weg zu bringen.

Verlässlicher Halbtag bedeutet, dass die Schulkinder bis 13.20 Uhr betreut werden. Sinn macht das vor allem für Kinder der ersten beiden Schuljahre, die an vielen Tagen nicht so lange Schule haben oder wenn Schulstunden ausfallen. Bisher gibt es an beiden Schulen den Offenen Ganztag. Wer sein Kind dort anmeldet, der verpflichtet sich, dass es bis 16 Uhr dort bleibt. Für Eltern in Schichtbetrieb oder Halbtagsarbeit bietet der verlässliche Halbtag mehr Flexibilität. Anders als im Offenen Ganztag bekommen die Kinder dort kein Mittagessen, keine zusätzlichen musischen oder kulturellen Angebote oder Förderung. Aber sie haben die Möglichkeit zum freien Spiel und können mitgebrachtes Essen verzehren. Eine Abfrage habe ergeben, dass der Bedarf auf jeden Fall da sei. Es gibt nur ein Problem: Es fehlt der Platz. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Christel Münster, Schulleiterin der Brüder-Grimm-Schule. Und auch Jessica Claassen von der Nikolausschule spricht von steigenden Schülerzahlen und dem stetigen Bedarf an Betreuung. „Da müssen wir schnellstmöglich ran“, sagt Bürgermeister Clemens Brüx was die räumliche Situation betrifft.

Schulleiterin Christel Münster bittet um schnelle Maßnahmen, möglichst bevor die ersten Kinder in den verlässlichen Halbtag kommen. Allerdings soll der schon für das Schuljahr 2021/22 an den Start gehen.

Durch die Raumproblematik werde es zunächst an jeder Schule nur jeweils eine Gruppe für den verlässlichen Halbtag geben. „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach“, sagt Peter Ruhrländer von der SPD. Immerhin schwelte der Vorschlag von Eltern schon seit drei Jahren vor sich hin.

Sascha Kujaht von der SPD warnt jetzt schon vor dem Unmut der Eltern, die in den neuen Gruppen keinen Platz mehr für ihr Kind bekommen.

Finanziert werden soll das Ganze durch Elternbeiträge und einem Zuschuss des Landes in Höhe von 4000 Euro pro Schule und Schuljahr. Die Elternbeiträge sollen sich wie bei Kita und Offenem Ganztag nach dem Einkommen richten.

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