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Geldern Pianist Saleem Ashkar im Lehmbruck-Museum

Geldern · Als "neues Testament der Klaviermusik" bezeichnete der Dirigent und Pianist Hans von Bülow einst die 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven. Mit wachsender Kühnheit lotete der Komponist in ihnen aus, welche klanglichen und spieltechnischen Möglichkeiten der zu seiner Zeit noch nicht vollständig ausgereifte Konzertflügel eröffnete. Pianistisch, formal und emotional stieß er dabei in neue Welten vor. Vom klassischen Geist der Frühwerke über den Sturm und Drang der mittleren Sonaten bis zum unerhört spekulativen und noch heute modernen Spätwerk spannt sich ein Bogen, der mehrere Epochen der Musikgeschichte bündelt. Diese Entwicklung zeichnet der Pianist Saleem Ashkar nach, wenn er seinen Beethoven-Zyklus am Mittwoch, 30. Mai, 20 Uhr, im Lehmbruck-Museum fortsetzt. Er beginnt mit der frühen Sonate Nr. 6 F-Dur op. 10/2, die im Kopfsatz verbindlichen Charme versprüht und im melancholischen Allegretto manche Farben Franz Schuberts voraus ahnt. Sturm und Drang prägen die leidenschaftliche Sonate Nr. 23 f-Moll op. 57, die unter dem Beinamen Appassionata bekannt ist und vibrierende, dunkle Erregungszustände der Seele spiegelt. In freundlichere Gefilde führt danach die Sonate Nr. 10 G-Dur op. 14/2 zurück, die im Andante erstmals innerhalb der Sonaten die Variationenform aufgreift und im abschließenden Scherzo durch einen heiteren Tonfall und lockere Spielfreude mitreißt. Zum Abschluss erklingt Beethovens letzte Sonate Nr. 32 c-Moll op. 111: ein Spätwerk, das weit über seine Zeit hinaus weist. Vor allem der zweite und zugleich letzte Satz, die überproportional lange "Arietta", sprengt jede klassische Form. Sie ist ein bizarres Gedankengebirge von größter Kühnheit und Universalität. Vom abgeklärten Hauptthema ausgehend, dringt Beethoven mit jeder neuen Variation in immer fernere Welten vor.

Karten sind über die Theaterkasse 0203 / 283 62 100 sowie online unter "http://www.duisburger-philharmoniker.de" erhältlich.

(RP)
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