Geldern Pfarrhaus-Umbau kostet 1,1 Millionen

Geldern · Die Abrissarbeiten im Gebäude haben diese Woche begonnen. Es entstehen drei abgeschlossene Wohneinheiten. Ende des Jahres soll die Baumaßnahme beendet sein. Beim Tag der offenen Tür ist das Ergebnis sichtbar.

 Chaos im Pfarrhaus, aber Architekt Christoph Echelmeyer (rechts) hat den Überblick. Pfarrer Arndt Thielen (Mitte) und Karl Roeling vom Bauausschuss St. Maria Magdalena sind optimistisch, dass Ende des Jahre alles fertig ist.

Chaos im Pfarrhaus, aber Architekt Christoph Echelmeyer (rechts) hat den Überblick. Pfarrer Arndt Thielen (Mitte) und Karl Roeling vom Bauausschuss St. Maria Magdalena sind optimistisch, dass Ende des Jahre alles fertig ist.

Foto: Olaf Ostermann

Besuch der Baustelle Karmeliterstraße 12. Von außen schaut alles ganz normal aus, innen sieht es schon ganz anders aus. Das Pfarrhaus von St. Maria Magdalena Geldern, in dem die Priester gelebt und das Pfarrbüro untergebracht waren, wird auf links gedreht. Kosten: 1,1 Millionen Euro.

Eines stellt Karl Roeling, stellvertretender Vorsitzender vom Kirchenvorstand St. Maria Magdalena und Mitglied im Bauausschuss, sofort klar: "Hier kommt keine goldene Badewanne rein. Aber jeder, der schon einmal ein altes Haus saniert hat, weiß, das kostet."

Im Obergeschoss hängen Kabel von der Decke, und in der Ecke stehen ein Dutzend blauer Säcke mit Bauschutt. Seit dieser Woche wird fleißig gewerkelt. Auf die Frage: "Das sah doch alles noch gut aus, oder?" schütteln Roeling und der Gelderner Architekt Christoph Echelmeyer den Kopf. "Die Infrastruktur war völlig überaltert. 50 Jahre ist es her, dass das Innengebäude kernsaniert wurde. Von energetischem Ausbau war damals noch nicht die Rede. Allein 300 000 Euro werden in die Technik inklusive Heizung investiert, die reinen Baukosten betragen 530 000 Euro. Dann liegt aber noch kein Teppich.

Für den Rundumschlag gibt es zwei Gründe. Als Pfarrer Arndt Thielen von seiner neuen Berufung in Geldern hörte, war die Stelle verbunden mit der Vita Communis. Die Gelderner Geistlichen lebten bisher in einer Art Wohngemeinschaft zusammen. Privatsphäre gab es nur eingeschränkt. Die Zimmerwände waren aus Rigips. "Ich möchte auch einmal die Tür zu machen und privat sein", war die Antwort von Thielen auf das "Angebot", mit den Kollegen ständig über Flurfunk verbunden zu sein. Dann habe man sich die Technik und die energetischen Dinge angesehen und die Grundsatzfrage gestellt: Alles neu machen? "Wir haben uns dann mit dem Kirchenvorstand, dem Architekten und dem Bistum Münster auf den Weg gemacht", sagt Thielen. Er ist zuversichtlich, Ende des Jahres einziehen zu können.

Von dem 1,1-Millionen-Euro-Projekt trägt die Kirchengemeinde St. Maria Magdalena 160 000 Euro. Architekt Echelmeyer hält den Plan in der Hand und zeigt die Veränderungen. Neu ist, dass der Eingang von vorne nach hinten verlegt wird. Sinn: Dort ist Platz für eine Rollstuhlrampe. Im Obergeschoss entstehen drei abgeschlossene Wohnungen. 79 Quadratmeter für den Pfarrer, 67 für den Kaplan, 47 für Praktikanten oder Diakone. Einziehen werden Pfarrer Thielen und Kaplan Christian Olding. Pastor Peter Hennesen und Heiner Dresen wohnen nur fußläufig entfernt in der Stadt. Im Erdgeschoss findet das Pfarrbüro wieder Platz, das Büro des Pfarrers und ein Konferenzraum. An den Wänden haben sich die Pfadfinder und Messdiener noch mit Graffitis verewigen dürfen. "Die Jugendlichen durften das bemalen. Da habe ich ein großes Herz", sagt Thielen. Denn bald erstrahlt auch das Erdgeschoss in frischer Farbe. Vor dem Einzug wird es einen Tag der offenen Tür geben. Die neue Wohnstätte im alten Karmeliterkloster kann in Augenschein genommen werden. "Denn Transparenz ist das aller-allerwichtigste", sagt Thielen.

(bimo)
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