Geldern Parkplatznot am Hospital als Dauerärger

Geldern · Wer jemanden im Krankenhaus besuchen will, muss viel Geduld aufbringen. Einen freien Stellplatz zu finden, ist Glückssache. Bald wird ein weiterer Platz gebaut, dann sollen für das Parken allerdings Gebühren anfallen.

 Gestern Morgen am Hospital: Alle Parkplätze sind besetzt, einige Autofahrer drehen mehrere Runden auf der Suche nach einem freien Platz.

Gestern Morgen am Hospital: Alle Parkplätze sind besetzt, einige Autofahrer drehen mehrere Runden auf der Suche nach einem freien Platz.

Foto: Zehrfeld

Kein freier Platz in Sicht, Autos, die hin- und herrangieren, Wagen die im Kreis fahren, viele ratlose Gesichter. Der Spontantest am Hospital am Freitagmorgen zeigt: Wer einen Parkplatz am Krankenhaus sucht, muss gute Nerven haben. Einen freien Stellplatz zu finden, ist anscheinend schwieriger als der berühmte Sechser im Lotto. Immer wieder gibt es Beschwerden über die Situation. Gerade erst meldete sich wieder ein älterer Leser in der Redaktion. Er wollte am Donnerstag jemanden im Krankenhaus besuchen. Er drehte mehrere Runden, fand keinen Parkplatz und fuhr dann wieder entnervt nach Hause. "Das ist unglaublich, es ist so gut wie unmöglich, einen freien Parkplatz zu finden", sagt er. Einzige Möglichkeit wäre im Wohngebiet gegenüber gewesen. Aber das sei sicher nicht im Sinne der Anwohner und vor allem für ältere Besucher auch sehr weit zu laufen. Seine Frau liege im Hospital in Kevelaer. Dort sei es überhaupt kein Problem sein Auto abzustellen. Das müsse doch auch in Geldern möglich sein, zumal dort eine große Fläche brach liege. Weiteres Problem der Parkplatznot: Es kommt immer wieder zu kleinen Unfällen auf der Anlage. Allein in dieser Woche gab es wieder zwei, berichtet Polizeisprecher Michael Ermers. Hinzu kommt ein Autodiebstahl. Im Februar sind vier Unfälle am Krankenhaus aktenkundig. Von einem Unfallschwerpunkt will die Polizei zwar nicht sprechen, aber es sei nun einmal so, dass es bei einem Parkplatz mit wenig freien Stellflächen öfter zu Blechschäden komme, weil es eben auch viele Fahrzeugbewegungen gibt. Zudem ist es schwieriger in eine Parklücke einzufahren, als auf einer großen freien Fläche seinen Wagen abzustellen.

"Die problematische Parkplatzsituation rund um das St.-Clemens-Hospital ist uns bekannt", so Christoph Weß, Kaufmännischer Direktor, des Krankenhauses. Die Situation betreffe Patienten, Besucher und Mitarbeitende gleichermaßen. "Allerdings liegt der geplante Neubau eines weiteren Parkplatzes nicht in unserer Hand. Wir wissen, dass das Kuratorium die Angelegenheit vorantreibt und bedauern sehr, dass es hier zu Verzögerungen kommt. Wir sind zuversichtlich, dass die dringend erforderlichen Parkmöglichkeiten im Laufe des Jahres zur Verfügung stehen werden", erläutert Christian Weß weiter.

Hermann Hengstermann vom Kuratoriumsvorstand erläutert, dass eine Lösung in Sicht sei. Die Stiftung hat ein Grundstück gegenüber des Gesundheitszentrums erworben. Dort soll ein zusätzlicher Parkplatz angelegt werden. Derzeit läuft die Ausschreibung. Gesucht wird ein Betreiber, der die Anlage auch baut.

Ziel ist momentan, dass die neue Anlage Ende September eröffnet werden kann. Dann hätte das Krankenhaus 240 Parkplätze mehr. Kehrseite der Medaille: Mit Eröffnung des neuen Parkplatzes wird es Gebühren für sämtliche Stellplätze rund um das Hospital geben. "Die Preise für das Parken werden sich an den örtlichen Tarifen orientieren", sagt Hengstermann.

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(RP)
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