Geldern Paradiesvögel und Indianer im Spargeldorf

Geldern · Angeführt vom alten Feuerwehrauto "Elise" bahnten sich 23 Wagen und Fußtruppen ihren Weg durch Walbeck.

Auch im Spargeldorf wurden vergangenen Samstag beutelweise Kamelle geworfen. Für den lang ersehnten Karnevalszug, der in Walbeck nur alle zwei Jahre stattfindet, bereiteten sich vor allem die kleinen Jecken besonders vor: Während sie auf den Zug warteten, wurden die Beutel für das Wurfmaterial in Position gebracht, den Platz in der ersten Reihe hatten sich die kleinen Prinzessinnen, Schafen und "Spiderman" auch schnell gesichert. Und dann ging es los.

Angeführt von dem alten Feuerwehrauto "Elise" bahnten sich insgesamt 23 Wagen und Fußtruppen mit rund 450 Teilnehmern ihren Weg durch den Ortskern. Typisch für den Walbecker Karnevalszug waren vor allem die zahlreichen Nachbarschaften, die mit tollen Kostümen mit von der Partie waren. So etwa die Nachbarschaft "Im Sand" um Thomas van den Berg, die mit einem großen Wikingerschiff und einer ganzen Horde großer und kleiner Wikinger ins Spargeldorf "einfiel". Nicht nur diese Truppe bewies eine Menge Kreativität bei ihren Kostümen. Besonders bunt marschierten die Paradiesvögel der "Ladykracher" durch den Ort, gefolgt von einigen Zwergen, die ein echtes Schneewittchen im Bollerwagen mitzogen. Auch Gäste aus den Niederlanden durften die Jecken in Walbeck begrüßen. Aus dem Kreise Venlo hatten sich Petra und Bart van Melick in den Karnevalstross eingereiht und präsentierten als "Herrscher des Waldes" aufwändige Kostüme mit allerhand Accessoires aus Wald und Flur. Für Musik sorgte neben dem Trommlercorps auch der Musikverein, geführt von Heinz-Josef Heyer. Dank des Kölle-Clubs konnten die Walbecker mit dem spontan ernannten Prinzen Herbert "Heppi" I., Bauer Alex und Jungfrau "Tiske" auch ein echtes Dreigestirn in Aktion sehen.

Edle Geschenke hatten die Mitarbeiter von Bremkens für die Walbecker vorbereitet: Gegen die Kälte gut eingepackte Orchideen fanden während der drei Runden durch Walbeck neue Besitzer. Direkt nach dem Blumenwagen blieb es blumig, allerdings diesmal nur im Look: Discofieber und Flowerpower hatten sich die Teilnehmer von "Julians Junggesellenabschied" auf die Fahnen geschrieben und ließen, ausgerüstet mit Afrofrisur und quietschebunten Anzügen "die Discokugel noch ein letztes Mal" drehen.

Den Abschluss bildete der große, selbst gebaute Wagen des SV Walbeck, dessen knapp 80 Mann starke Truppe als Marios und Luigis verkleidet mit einer großen Burg das Finale bildete. Heinrich Hacks vom Heimat- und Verkehrsverein Walbeck, der mit Maria Vellmanns den Zug organisiert hatte, zeigte sich zufrieden mit der großen Teilnehmerzahl, aber auch mit der "bunten Mischung". Besonderes Lob fand er vor allem für die Sicherheitsleute und die Feuerwehr im Ort: "Sie sind immer eine große Hilfe für uns, jeder unterstützt uns, wo er kann. Das ist das Tolle hier in Walbeck."

(akla)
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