Andacht in der evangelischen Kirche Issum Ort zum Beten für Flüchtlinge

Issum · Bei einer Andacht in der evangelischen Kirche kamen Geflüchtete aus der Ukraine zusammen. Gemeinsam wurde gebetet und ein Zeichen der Hoffnung gesetzt.

Bei der Andacht der Ukrainer in der evangelischen Kirche in Issum wurden Kerzen entzündet als Zeichen der Hoffnung und des sich Erinnerns.   Foto: bimo

Bei der Andacht der Ukrainer in der evangelischen Kirche in Issum wurden Kerzen entzündet als Zeichen der Hoffnung und des sich Erinnerns. Foto: bimo

Foto: Bianca Mokwa

Die Kerzen sind nur ein Symbol. Hell leuchten sie auf dem Altartisch in der evangelischen Kirche in Issum. Sie sind ein Symbol, dass es Hoffnung gibt, die Dunkelheit wieder hell wird. Die Menschen, die zusammengekommen sind, gehen nach orne. Immer heller wird es in dem Raum. Pfarrerin Yvonne Brück erklärt den Grund für die kleine Zusammenkunft. „Menschen sterben. Menschen, die mir lieb und teuer sind, die zu meinem Leben dazugehören, ganz selbstverständlich da sind. Und jetzt, jetzt sind sie nicht mehr da, weil der Krieg seine Opfer gefordert hat.“ Der Krieg in der Ukraine tobt seit elf Monaten.

In den Sitzreihen haben Frauen und Kinder Platz genommen, wenige Männer. „Ihr alle seid hier, weil ihr euer Zuhause verlassen musstet. Mehr als Mauern, ihr habt eure Heimat verlassen, eure Wurzeln.“ Die Menschen kommen aus der Ukraine. Manche Kerze trägt die Farben der Fahne. Eine Kerze ist mit Glitzer dekoriert, darin spiegelt sich das Kerzenlicht.

Vitalii Malnyk ist einer der wenigen Männer vor Ort. Er ist Pastor. Er betet, für diejenigen, die noch im kriegsgerüttelten Land sind. Auch an die Verstorbenen wird gedacht. Fast jeder kennt jemanden, Verwandte, Nachbarn, Erwachsene, Kinder. „Gott, in diesem Krieg sterben viele Menschen. Das ist schwer zu verstehen“, heißt es in den Fürbitten. Das Vater Unser wird gemeinsam gebetet, jeder in seiner Sprache, Deutsch und Ukrainisch vermischen sich.

Die Andacht in der evangelischen Kirche soll den ukrainischen Mitbürgern Raum zur Trauer geben, erklärt Pfarrerin Yvonne Brück. „Im Alltag funktioniert man nur“, sagt sie. Die Auszeit soll Gelegenheit geben, den Schrecknissen und Erlebnissen dieser Zeit Trost entgegenzusetzen. „Ich denke schon, dass es eine Wiederholung geben wird“, sagt sie auf die Frage, ob es noch einmal eine Andacht dieser Art geben wird. „Der Krieg ist noch nicht so schnell vorbei“, sagt Yvonne Brück traurig. Natürlich wurde im Gottesdienst auch um Frieden gebetet. Den wünschen sich alle. Der wird dringend gebraucht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort