Opferschutz im Kreis Kleve „Ihr Sohn ist gestorben“

Gelderland · Wenn Menschen sterben, muss das jemand den Angehörigen mitteilen. Bei unnatürlichen Todesfällen übernimmt das die Polizei. Wie man es schafft, dabei die richtigen Worte zu finden. Dazu äußert sich unter anderem Notfallseelsorger Frank Ingendae. Er war viele Jahre in St. Anna Issum-Sevelen als Pastoralreferent tätig. Aktuell ist er Teil der Gemeinde St. Marien Kevelaer.

 An Orten, an denen es im Kreis Kleve tödliche Verkehrsunfälle gab, wurden weiße Kreuze aufgestellt.

An Orten, an denen es im Kreis Kleve tödliche Verkehrsunfälle gab, wurden weiße Kreuze aufgestellt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Wenn Joachim Verhoeven das gesagt hat, was er sagen musste, sind die Reaktionen höchst unterschiedlich. Manche Menschen sind dann ganz ruhig, traurig. Manche Menschen werden wütend, wollen irgendwas kaputtmachen. Andere fragen, ob das wirklich wahr ist, ob es stimmt. Und manche sind apathisch. Sie schauen Verhoeven an und sagen gar nichts. Das, was der 51-jährige Polizeibeamte schon hunderte Male aussprechen musste, klingt meistens gleich. Doch für die Menschen, zu denen Verhoeven das sagt, ist danach nichts mehr wie zuvor. „Ihr Sohn ist bei einem schweren Verkehrsunfall gestorben“, ist so ein Satz, den Verhoeven so oft gesagt hat. „Und dann macht es: Buff“, sagt Verhoeven. Die Welt der Angehörigen ist schlagartig eine andere. „Es ist immer wichtig, klare Worte zu finden. Ich rede nicht um den heißen Brei herum.“