Neues Buch Nieukerks Straßen und ihre Geschichten

Kerken · Geschichtsarbeitskreis veröffentlicht Heimatbuch. Es geht darin unter anderem um längst verschwundene Hofnamen und um die Frage, warum es einmal Weg heißt und ein andermal Dyck. Premiere beim verkaufsoffenen Sonntag.

 Keine Angst gab es einst vor den Autos beim Spielen am Nachmittag: Das Foto zeigt die Michael-Buyx-Straße in Nieukerk um 1950.

Keine Angst gab es einst vor den Autos beim Spielen am Nachmittag: Das Foto zeigt die Michael-Buyx-Straße in Nieukerk um 1950.

Foto: Gemeindearchiv kerken

Wieso heißt eine Straße „Am Büsen Erb“, und was unterscheidet den Pegelsweg vom Pegelsdyck? Die Antworten darauf finden sich unter anderem in der jüngsten Veröffentlichung des Heimatvereins Nieukerk. Der Geschichtsarbeitskreis, mehr als ein Dutzend von Autoren, hat in 480 Seiten die Geschichte und Geschichten der Straßennamen in den alten Gemarkungen auf der Baersdonk, in Eyll, Nieukerk, Poelyck und Winternam zusammengefasst.

Die Leiterin des Gemeindearchivs, Johanna Klümpen-Hegmans, beschreibt die Vorgehensweise: „Anhand von alten Steuerlisten, Aufzeichnungen von Michael Buyx und mittelalterlichen Karten konnten wir viele Namen räumlich zuorden. Die Straßen lassen Rückschlüsse auf Lebens- und Arbeitsweise, Nachbarschaften, Berufszweige, Ackerbau und Viehzucht in den vergangenen Jahrhunderten zu.“ Sehr aufschlussreich sei besonders der ehemals mittelalterliche Verlauf der Aldekerker Landstraße vor und nach der Verlegung der Eisenbahnlinie nach Krefeld gewesen. Auf der Aldekerker Platte beispielsweise habe man die Straßenführung ins Feld mit „Weg“ bezeichnet, die ins tiefergelegene Buch dagegen mit „Dyck“. Auch gebe es – wie in anderen Orten – Umbenennungen in der NS-Zeit, etwa den Adolf-Hitler-Platz, der heute wieder Webermarkt heißt. Viele Siedlungen in Aldekerk seien nach alten Eyller Höfen benannt, die inzwischen verschwunden seien. Etwa die Nennung „Am Berkmansgraben“, eine längst verschwundene Hofstelle an der B 9 in der alten Bauernschaft Free.

 Neubaugebiete prägen bis heute die Entwicklung der Ortschaft. Hier wird der Bau des Postwegs vorbereitet, etwa um 1968.

Neubaugebiete prägen bis heute die Entwicklung der Ortschaft. Hier wird der Bau des Postwegs vorbereitet, etwa um 1968.

Foto: Gemeindearchiv kerken

Das 480 Seiten starke Heimatbuch mit einer Auflage von 750 Exemplaren wurde mit 750 Abbildungen illustriert. Die Gemeindearchivarin erläutert: „Trotz seines anschaulichen Charakters hält das Buch auch wissenschaftlichen Anforderungen stand, sind doch die Aussagen mit Quellen zu ihrer Herkunft belegt. Einen optischen Überblick über das Gebiet erhält der Leser durch zahlreiche historische und zeitgenössische Karten.“ Dank zahlreicher lokaler Sponsoren kann das Buch zum Preis von 18 Euro angeboten werden. Es wird erstmals anlässlich des Nieukerker Obtoberfestes am 14. Oktober (Ferkelrennen und verkaufsoffeer Sonntag) der Öffenlichkeit präsentiert. Danach liegt es zum Kauf in örtlichen Geschäften und Banken sowie im Archiv der Gemeinde Kerken zum Kauf aus.

Kontakt Verbindliche Bestellungen nimmt Johanna Klümpen-Hegmans entgegen unter Telefon 02833 2024 oder archiv.kerken@t-online.de.

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