Kerken Nieukerk im Bee-Gees-Fieber

Kerken · Im ausverkauften Adlersaal ließ die Coverband "Night Fever" die Hochzeit der Disco-Welle wieder aufleben. Begeisterung im Publikum und Erinnerungen an die Ära der Glitzerkugeln und langen Partynächte.

 Volles Haus und ausgelassene Stimmung gab es bei den Hits der Bee Gees, die von der Band "Night Fever" im Adlersaal gespielt wurden. Die Zuhörer fühlten sich in die 70er Jahre zurückversetzt.

Volles Haus und ausgelassene Stimmung gab es bei den Hits der Bee Gees, die von der Band "Night Fever" im Adlersaal gespielt wurden. Die Zuhörer fühlten sich in die 70er Jahre zurückversetzt.

Foto: Gottfried Evers

Der Nieukerker Adlersaal ist voll, das Publikum gut gelaunt. Die Bee-Gees-Tribute-Band "Night Fever" gibt die größten Hits der Gibb-Brüder zum Besten. Das Publikum schwelgt in alten guten Zeiten, und das soll eine Weile dauern. Auf der Bühne hat die Tribute-Band ihr Publikum fest im Griff. Ein Hit jagt den anderen. Bewegung kommt ins Publikum. Es wird getanzt, geschwoft, wie in alten Zeiten. "Das war unsere Zeit", heißt es aus den Publikumsreihen. "Da waren wir jung und verrückt. Die Lieder der Bee Gees haben uns jeden Samstag in der Disco tanzen lassen", heißt es weiter. Hinzu kam dann der legendäre Film mit John Travolta, der ab 1977 für einen wahren Hype sorgte und die Discoszene mit ihren drehenden Glitzerkugeln in eine andere Welt katapultierte.

Mittlerweile sind Jahrzehnte vergangen, aber die Begeisterung ist geblieben, wie in Nieukerk zu erleben war. Dabei ist es nicht das ältere Publikum, das für die ausgelassene Stimmung sorgte, sondern auch jüngere Besucher. Von wegen Alter. Welches Alter bestimmt überhaupt die Begeisterung für Sound der Bee Gees? Die Faszination für die Ewigkeitsmusik ist nach über 40 Jahren ungebrochen. Wurden früher Feuerzeuge im Publikum entzündet, ist es mit dem Smartphone heute die digitale Fassung, die die gute Stimmung hochfährt. Hinzu kommen die drei Strahlemänner auf der Bühne, die den heutigen Sound mit Ohrwürmern wie "Nights on Broadway", " Staying alive", Juliet" oder "How deep ist your love" ausmachen. Nach der Pause verstärke Sängerin Tertai Botha die Band.

Auch wenn die hohen Stimmen der Gibb-Brüder schwer zu kopieren sind und damals eine völlige Neuheit in der Szene darstellten, gelingt der perfekte Anschluss. Michael Zai, der Barry Gibb verkörpert, und Franco Leon, im Part von Robin Gibb mit dreieinhalb Oktaven Stimmumfang, sowie Uwe Haselsteiner als Stimme für Maurice Gibb schaffen die Illusion. Auch optisch. Gerade die wechselvolle Karriere der Gibb-Brüder mit den Mega-Erfolgen wie auch ihr persönlicher Werdegang ist der Stoff, der für Faszination sorgt. Heute lebt nur noch Barry Gibb, die Zwillinge Robin und Maurice sind gestorben. In Nieukerk tritt die Coverband zum wiederholten Mal auf. Vor vier Jahren holten Wolfgang Notz, Vorstand des Trägervereins, und Erwin Baetzen, Vorstand Heimatverein, die Band nach Nieukerk. "Das Publikum wollte die Band nochmals hören. Sie gilt als die beste Tribute-Band überhaupt. Sie ist nicht nur nah dran, sondern ganz dran", erzählen die beiden. Und als der Termin für die international auftretende Band stand, vor Weihnachten der Kartenverkauf startete, "waren wir in kürzester Zeit ausverkauft". Die Idee, überhaupt derartige Formate nach Nieukerk zu holen, hat sich bewährt. "Wir sind früher zum Konzert nach Oberhausen oder Köln gefahren und kamen dann oftmals mit Bus und Bahn nicht mehr nach Hause", so Wolfgang Notz über die Geburtsstunde der Kultnacht.

(sabi)
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