Wieder Ausfälle beim Niersexpress Ärger geht weiter – erneut Stellwerk defekt

Update | Niederrhein · Am Donnerstagmorgen meldete Zuginfo NRW erneut Probleme auf der Strecke zwischen Kleve und Krefeld. Diesmal gibt es Schwierigkeiten in Geldern.

Die Stellwerke wie hier in Kevelaer sind modernisiert und digitalisiert worden (Archivfoto).

Die Stellwerke wie hier in Kevelaer sind modernisiert und digitalisiert worden (Archivfoto).

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Mancher Pendler wird sich vermutlich wie im Film „Und ewig grüßt das Murmeltier“ fühlen. Wie in dem Kinoklassiker scheinen die Fahrgäste des Niersexpress in einer Zeitschleife gefangen zu sein und jeden Morgen das gleiche Erlebnis zu haben: Es gibt Probleme beim RE 10. Diesmal sorgte ein defektes Stellwerk in Geldern für Probleme. Daher konnten die Züge zwischen Kevelaer und Nieukerk teilweise nicht fahren. Die Rede ist dann zwar immer nur von einem „Teilausfall“, in der Konsequenz ist die Strecke aber dicht, Fahrgäste sitzen fest und schauen in die Röhre.

Das Stellwerk war am Morgen zwar repariert worden, aber die Pendler müssen noch mit weiteren Problemen rechnen. „Die Züge fahren aktuell zwischen Kevelaer und Nieukerk langsamer. In der Folge kann es noch zu teilweise hohen Verspätungen und gegebenenfalls zu Teilausfällen kommen“, heißt es auf der Internet-Seite von Zuginfo NRW. Dort gibt es auch den Rat: „Bitte prüfen Sie Ihre Reiseverbindung kurz vor der Abfahrt des Zuges.“ In diesen Zeiten ein mehr als nötiger Hinweis. Ein Ersatzverkehr mit Bussen der Firma Transdev Rheinland bezihungsweise Verhuven Reisen zwischen dem Hauptbahnhöfen Krefeld und Düsseldorf sei zusätzlich im Pendelverkehr eingerichtet, heißt es weiter.

Laut Auskunft der Rhein Ruhr Bahn um 13.50 Uhr sollen die Züge jetzt wieder durchfahren. Allerdings dürfen sie manchen Bahnübergang nur „nach Befehl“ überfahren. Dadurch müssten die Fahrgäste mit Verspätungen rechnen.

Wie mehrfach berichtet, ist die Strecke zwischen Kleve und Krefeld nach monatelanger Sperrung endlich wieder freigegeben worden. Doch der Start verläuft extrem holprig. Immer wieder gibt es Probleme in den Stellwerken, die ebenso wie die Bahnübergänge für viel Geld modernisiert wurden. In den vergangenen zwei Jahren hat die Deutsche Bahn mit 70 Millionen Euro vom Bund die technischen Anlagen auf der Strecke modernisiert und digitalisiert. Seit der Wiedereröffnung der Strecke am Montag gab es mehrere technische Ausfälle in den neuen Stellwerken. Dadurch können dann Bahnübergänge, Weichen oder Signale zeitweise nicht gesteuert werden. De facto muss im betroffenen Bereich der Zugverkehr eingestellt werden.

In der kommenden Woche soll es eine Veranstaltung zur Wiedereröffnung der Strecke geben. Die aktuellen Probleme werden dort dann sicher Thema sein.

Die Fahrgäste werden sich in den kommenden Tagen auf weitere Verspätungen einstellen müssen. „Nachdem wir im Sommer für 12 Millionen Euro umfangreiche Gleis- und Weichenerneuerungen durchgeführt haben, können nach Inbetriebnahme am 28. November einige Abschnitte noch nicht mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometer befahren werden, sondern müssen zur Verdichtung des Schotters mit reduzierter Geschwindigkeit befahren werden, in diesem Fall mit Tempo 70“, so ein Bahnsprecher. Diese Geschwindigkeitsreduzierungen seien grundsätzlich nach Gleiserneuerungen vorgeschrieben. Sie werden voraussichtlich noch bis zum 8. Dezember nötig sein.

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