Im Tennisclub Straelen Die Neuen an Herd und Theke

Das Issumer Ehepaar Andrea und Egbert Rauschenberger bewirtet jetzt Sportgäste im Vereinsheim des Tennisclubs in Straelen. Egbert Rauschenberger hatte bis zum Beginn seines Rentnerdaseins lange Jahre zuvor in Issum im „Linnewäver“ gekocht. Heute unterstützt er seine Frau in der Küche.

 Egbert und Andrea Rauschenberger haben viel Gastronomieerfahrung.

Egbert und Andrea Rauschenberger haben viel Gastronomieerfahrung.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Nach fünf Jahren war Zeit für einen Tapetenwechsel. So empfand es zumindest Andrea Rauschenberger aus Issum und wechselte vom Tennis-Clubhaus in Kamp-Lintfort in die Gastronomie in Straelen. „Die Entfernung war ungefähr gleich weit. Der Straelener Tennisverein hatte eine Anzeige geschaltet, wir haben uns für das Clubhaus beworben und am 11. Mai die Konzessionsfreigabe bekommen. Unter den aktuell bekannten Bedingungen“, schränkt die Issumerin ein.

Zum gegenseitigen Kennenlernen hatte das Paar die Tennisfreunde zu einem lockeren Neujahrsempfang im Januar geladen. „Wir haben mit ein paar Leuten gerechnet. Es kamen etwa 70 Gäste. Alle haben uns mit einer Kleinigkeit zum Start überrascht“, so die 59-Jährige. Da durften das traditionelle Brot und Salz und der Blumengruß natürlich nicht fehlen. Mit offenen Armen empfangen, überall eine herzliche Aufnahme, einem fairen Verhalten der Spieler untereinander. Dies seien die überaus positiven Empfindungen, wenn die Wirtsleute berichten, dass sie sich wohl fühlen im Clubheim. Ihren Beitrag zum trauten Miteinander steuern sie in Form von Gastfreundschaft und gutem Essen bei.

Egbert Rauschenberger hatte bis zum Beginn seines Rentnerdaseins lange Jahre zuvor in Issum im „Linnewäver“ gekocht. Heute unterstützt er seine Frau in der Küche. Denn das Kochen ist die gemeinsame Schnittmenge. Dieses Hobby habe ihnen die Corona-Zeit verkürzt, erklären sie. Andrea Rauschenberger hat konkrete Vorstellungen zum neuen kulinarischen Angebot. „Neben den Getränken möchte ich immer einen kleinen Snack bereithalten. Die tägliche frische Frikadelle, das gehört dazu. Aber ich möchte den Straelenern die Besonderheiten aus meiner österreichischen Heimat näherbringen.“ Egbert Rauschenberger berät gleich ins Schwärmen bei Beispielen: „Ihr Wiener Kalbsrahmgulasch oder Braten oder Kaiserschmarren.“

Spätestens dann drängt sich unweigerlich die Frage auf, wie man aus Österreich nach Issum kommt. Das Paar blickt sich tief in die Augen: „Na, warum wohl?“ Die Österreicherin aus der Nähe von Graz kennt die Gastronomie von jungen Jahren an, hatte an der Hotelfachschule gelernt, Touristenmetropolen wie Lech oder Ischgl gearbeitet, war in Italien, Spanien und in Südafrika in der Branche eingestellt. „In Issum hatte ich auch den Tennisclub bewirtschaftet. Egbert spielte dort Tennis. Das war aber nicht die erste Begegnung, wie sich herausstellte. Unglaublich, wir haben und vor 30 Jahren in Ischgl schon einmal getroffen. Ich konnte sogar noch genau sagen, wie sein Skianzug ausgesehen hat.“ Und tatsächlich, es gab ein Beweisfoto aus dieser Zeit. Nach einem Jahr heirateten sie romantisch in einem Weinberg in der Südsteiermark. Die Fahrt von mehr als 1000 Kilometern nimmt das Ehepaar auch immer wieder in Kauf, um in den Weinbergen an der slowenischen Grenze den Urlaub zu verbringen. Der ist aber zunächst einmal nach hinten gerückt. Andrea Rauschenberger wird den Sommer über die Tennisgäste bewirten und erhofft sich Zulauf durch Mobilstellplatz-Besucher oder die benachbarten Bogenschützen.

Ab Herbst verändern sich die Öffnungszeiten. „Wir wollen den Freitagabend offen bleiben, auf Vorbestellung kochen und immer mal Besonderes in Aktionen anbieten. Wie vergangenen Sonntag. Da gab es Gambas und Lachs mit Nudeln oder Salat. Das ist super angekommen.“

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