Start in den Frühling Vom Glück auf dem Sattel der Drahtesel

Geldern · Bei der Fahrradbörse in Geldern wurden am Samstag alte Räder verkauft und die neuesten Modelle vorgestellt. Außerdem konnten sich die Besucher beraten lassen.

 Auf der Fahrradbörse in Geldern fand so mancher Besucher ein günstiges Fiets.  
  RP-Foto: Evers

Auf der Fahrradbörse in Geldern fand so mancher Besucher ein günstiges Fiets. RP-Foto: Evers

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Wenn es während der Corona-Pandemie einen Gewinner gab, dann das Fahrrad. Wer trotz Lockdown seinen Horizont erweitern wollte, stieg aufs Rad. Dabei wurde das verstaubte alte Klapperrad aus der Garage oftmals gegen ein schickes neues Pedelec oder E-Bike ausgetauscht. Passend dazu gab es am Samstag die Fahrradbörse auf dem Gelderner Markt, die von dem Werbering und der Volksbank an der Niers veranstaltet wurde.

Hier konnte jeder sein gebrauchtes Rad zum Kauf anbieten und sich über die neuesten Modelle informieren. Marcel Beyer vom Gelderner Fahrradprofi stand den Besuchern Rede und Antwort. In Anbetracht des Aprilwetters kam zum Beispiel die Frage auf, ob es auch E-Bikes mit beheizbaren Lenkergriffen gibt. Tatsächlich gab es diese Variante mal. Sie wird aber nicht mehr hergestellt. Doch auch die Akkuleistung eines E-Bikes oder Pedelecs kann bei den kalten Temperaturen nachlassen, weil sich dann die chemischen Prozesse verlangsamen, so Beyer.

Am Stand des Fahrradzentrums Grauthoff gab es Neuigkeiten: So bietet Inhaber David Wormann seinen Kunden neben der Beratung neuerdings auch eine Ergonomie-Vermessung im Laden an. Dadurch lässt sich das Wunschrad perfekt auf den Käufer einstellen: Sattel, Rahmengröße und Lenkerhöhe werden so exakt aufeinander abgestimmt. Zur Fahrradbörse hatte Wormann auch seine ungewöhnlichsten Räder mitgebracht. Ungewöhnlich, weil der Rahmen aus Bambusrohr und Hanfseil gebaut ist. Die aus Ghana stammenden Rahmen werden in Kiel weiterverarbeitet und von dort aus vertrieben. Ein Fahrrad mit „Mehrwert“, denn durch den Verkauf werden in Afrika Schulen unterstützt und sogar neu gebaut.

Zum ersten Mal dabei war Tims Bike Oase. Tim Smuda hat Anfang des Monats die Geschäftsräume in Walbeck übernommen (ehemals Michael Hendrix). In seinem Geschäft gibt es neben Husqvarna-Rädern demnächst auch KTM. Die beiden Marken sind aus der Motorradszene bekannt. Smudas Favorit ist zurzeit die Marke Thompson aus Belgien: „Die haben gute Motoren und super Akkus im E-Bike-Segment, die Schweißnähte sind sauber verarbeitet und poliert, und die Rahmen sind robust.“ Für die Zukunft möchte sich Smuda stärker im Bereich Triathlon einbringen. An seinem Laden hängt auch ein Automat, an dem man Fahrradschläuche ziehen kann.

Allerdings kann es je nach Modell auch schon mal eine echte Herausforderung sein, einen Schlauch zu wechseln. Zum Glück gibt es die Lebenshilfe: Am Bahnhof in Geldern betreibt sie die Radstation. Hier kann man sein Rad reparieren lassen und auch neue Räder kaufen. Letztere gingen auf der Fahrradbörse weg wie geschnitten Brot. Großes Interesse weckten aber auch scheinbar kleine Räder, die es in sich haben: Die E-Board-Räder kommen aus Geldern und werden von Kfz-Meister Berthold Thissen entwickelt: „Wir wollten was tun, um die kleine Mobilität zu erhalten. Gerade Camper sind immer dankbar für neue Entwicklungen, die nicht so schwer sind.“ Der 23 Kilo schwere Flitzer kann tatsächlich alles: fahren wie ein normales Rad nur durch Muskelkraft, fahren unterstützt durch den Elektromotor und fahren wie ein Mofa – ganz ohne Kraftanstrengung. Auch der Preis macht sich klein, denn ab 1790 Euro kann man den kleinen Allrounder schon in seinen Kofferraum packen.

In einer früheren Version hatten wir geschrieben, dass die Ergonomie-Vermessung auf der Fahrradbörse am Stand des Fahrradzentrums Grauthoff stattgefunden hat. Sie wird aber nur im Geschäft angeboten. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

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