Geldern Neue Stadtlinie besteht die Probefahrt

Geldern · Einmal quer durch Geldern – vom Barbaragebiet bis nach Veert – sind die 38 Haltestellen verteilt. Sie werden ab Montag von dem neuen Kleinbus der Stadtlinie 9 angefahren. Drei Jahre dauert die Testphase für das neue Buskonzept.

 Grün und blau lackiert ist der Bus, der die neue Linie bedient. Er gehört dem Kevelaerer Busunternehmer Thomas Schatorjé (li.), der im Auftrag der Verkehrsbetriebe fährt. Busfahrer Andreas Koenig kutschierte bei der Probefahrt Verkehrsplaner Rolf Hoppe und Verkehrsbetriebs-Leiter Heinz-Theo Angenvoort durch die Stadt.

Grün und blau lackiert ist der Bus, der die neue Linie bedient. Er gehört dem Kevelaerer Busunternehmer Thomas Schatorjé (li.), der im Auftrag der Verkehrsbetriebe fährt. Busfahrer Andreas Koenig kutschierte bei der Probefahrt Verkehrsplaner Rolf Hoppe und Verkehrsbetriebs-Leiter Heinz-Theo Angenvoort durch die Stadt.

Foto: seyb

Einmal quer durch Geldern — vom Barbaragebiet bis nach Veert — sind die 38 Haltestellen verteilt. Sie werden ab Montag von dem neuen Kleinbus der Stadtlinie 9 angefahren. Drei Jahre dauert die Testphase für das neue Buskonzept.

Geldern: Neue Stadtlinie besteht die Probefahrt
Foto: Stadt Geldern/Grafik Schnettler

Ganz ohne Knirschen geht es wohl nie, wenn etwas Neues eingeführt wird. Bei der neuen Stadtlinie SL 9 knirscht es an der Lutherstraße. Da sind die beiden künstlichen Bodenwellen, die den Verkehr abbremsen sollen, besonders hoch. Als sich Bus und Boden berühren, knirscht es so, als würde der komplette Unterboden aberissen werden. Thomas Schatorjé bleibt trotzdem gelassen. Ein gutes Zeichen, denn ihm gehört der Bus, der da gerade über das Hindernis schrammt. "Die Stelle kenne ich schon, aber das macht nichts, der Boden ist gut geschützt", sagt Schatorjé und lächelt einfach über das Knirschen hinweg.

Ansonsten gibt es keinerlei Probleme bei der ersten Probefahrt der neuen Stadtlinie (die RP berichtete), getauft auf den Namen "de Geldersche". In den Farben des neuen Logos — zwei grüne und blaue Ovale, die eine liegende Acht bilden — ist auch der Bus lackiert. Um einzusteigen, muss man keine Treppen erklimmen, und will ein Rollstuhlfahrer an Bord, dann kann der Busfahrer mit einem einfachen Handgriff eine Rampe ausklappen.

Andreas Koenig, der bei der Probefahrt hinter dem Lenkrad sitzt, demonstriert die Rampe. "Das dauert nur ein paar Sekunden", sagt er. Zeit, für die im Fahrplan ein bisschen Luft einkalkuliert ist, wenngleich er schon eng gestrickt ist. Alle halbe Stunde fährt der Bus Bahnhof, Markt und Krankenhaus an, dann geht es im Wechsel entweder durch das Barbaragebiet oder nach Veert. Entlang der Strecke (siehe Grafik) werden die Verkehrsbetriebe unter Leitung von Heinz-Theo Angenvoort heute für die SL 9 werben.

Für deren Nutzung werden 1,50 Euro pro Fahrt fällig, gleich, wie weit der Passagier fahren möchte. Alles ist darauf ausgelegt, möglichst einfach zu sein — das gehört zum Konzept. Genauso wie die Idee, umstiegsfrei zwei Stadtgebiete, Bahnhof und Krankenhaus zu verbinden. Dafür zeichnet der Verkehrsplaner Rolf Hoppe verantwortlich, der seine Freude über die Umsetzung seiner Idee weder verbergen kann noch will.

"Etwas Schöneres kann man sich doch nicht vorstellen. Es ist einfach toll, und das Projekt wurde hervorragend umgesetzt." Und der Preis, betont Hoppe, "ist eine Sensation." Dazu noch der moderne, brandneue Bus und eben "keine alte Mühle", wie er sagt. Das zeuge davon, dass die Stadt wirklich hinter der Idee stehe. Und natürlich das eigene Logo und der Name, der von den Bürgern in einem Wettbewerb gefunden wurde. "Toll", sagt Hoppe. Nun müssen die Bürger zeigen, was sie von der Linie halten. Drei Jahre dauert die Testphase — dann wird ausgewertet, ob sich der Betrieb lohnt.

Die Premierenfahrt startet am Montag um 8.49 Uhr ab Bahnhof.

(RP)
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