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Geldern Neue Sekundarschule unter der Klima-Lupe

Geldern · 61 Gebäude der Stadt Geldern werden derzeit begutachtet. Es geht darum, Möglichkeiten zum Klimaschutz durch Energie-Einsparung zu finden. Mit dabei ist das Gebäude der ehemaligen Anne-Frank-Schule.

 Die Gutachter Markus Leyendecker und Ralf Weber (v.r.) untersuchen mit Schul-Hausmeister Werner Paskewitz die Heizungsanlage.

Die Gutachter Markus Leyendecker und Ralf Weber (v.r.) untersuchen mit Schul-Hausmeister Werner Paskewitz die Heizungsanlage.

Foto: Seybert

Es tut sich etwas dort, wo bis vor wenigen Monaten noch die Anne-Frank-Schüler unterrichtet wurden. Das Gebäude der ehemaligen Hauptschule soll künftig das Bildungszentrum Fleuth beherbergen, und damit unter anderem die geplante Sekundarschule. In gut einer Woche, am Samstag, 25. Januar, ist Tag der offenen Tür an der Anne-Frank-Straße, und bis dahin wird gehämmert, gestrichen und geputzt.

Zwar ist den Räumen an vielen Stellen anzumerken, dass sie nicht neu gebaut worden sind, aber frische Farbe, bunte Flächen und moderne Lampen zeigen, in welche Richtung es gehen kann. In der kommenden Woche steht eine Grundreinigung an, und die ersten Möbel kommen, damit man den Eltern und Schülern zeigen kann, wie mit Beginn des neuen Schuljahres die Klassenräume aussehen sollen. Rund 277 000 Euro stehen für die Sanierung zur Verfügung.

Neben den Handwerkern sind aber auch die Energieexperten der Aachener Agentur Adapton um Vorstand Ralf Weber in der Schule unterwegs. Denn das Gebäude gehört zu den 61 Liegenschaften der Stadt, die für das sogenannte Klimaschutzteilkonzept unter die Lupe genommen werden. Schließlich will Geldern, so hat es der Rat beschlossen, bis 2050 als Stadt energieautark sein. Sprecher Herbert van Stephoudt: "Zum Erreichen dieses Ziels müssen alle, die in einer Stadt leben, mitarbeiten und sich einbringen." Petra Berges, Erste Beigeordnete, ergänzt: "Wir wollen als Stadt ein Vorbild für die Bürger sein. Daher hat sie sich entschieden, für alle städtischen Gebäude ein Klimaschutzteilkonzept zu erstellen."

Das heißt, dass zunächst für 61 Gebäude die Energiewerte betrachtet werden, also zum Beispiel Wasser-, Strom- und Gasverbrauch. 42 dieser Gebäude werden dann noch genauer betrachtet, bei neun gibt es eine detaillierte Analyse. Mit den so erhobenen Daten wollen Weber und seine Mitarbeiter ein "strategisches Gesamtkonzept für die energetische Gebäudesanierung" erstellen. Also einen Plan, in dem steht, welche Maßnahmen in dem Gebäude kurz- bis langfristig sinnvoll sind.

Es muss, erklärt Gaby Vohwinkel-Levels von der Stadt, abgewogen werden, welche Maßnahmen nicht nur dem Klimaschutz dienen, sondern auch gleichzeitig den städtischen Haushalt entlasten können. Weber lacht. "Es heißt oft, dass Klimaschutz Geld kostet", sagt er. "Tatsächlich aber ist es so, dass man mit Klimaschutz Geld verdient." Allerdings müsse man die hohen Kosten, die teils für eine Sanierung entstehen können, gegen die künftigen Einsparungen aufrechnen. "Es ist nicht unbedingt sinnvoll, dreifach verglaste Fenster im ganzen Haus einzusetzen", erklärt er.

Privatleuten, die dem Beispiel der Stadt folgen und ihr Haus energetische sanieren wollen, sollten sich daher von einem Experten beraten lassen, empfiehlt er. Und dieser Experte sollte möglichst unabhängig sein. "Gute Ansprechpartner für eine erste Beratung sind die Energieversorger, die dann an die jeweiligen Experten vermitteln." Gaby Vohwinkel-Levels erinnert an die städtische Energiesprechstunde. Die wird jeden ersten Montag im Monat von der Verbraucherzentrale im Gelderner Rathaus angeboten.

(RP)
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