Geldern Neue Pläne für Gelderns Flüchtlingsarbeit

Geldern · Die 24-jährige Marie Weymans ist jetzt Flüchtlingskoordinatorin bei der Stadt Geldern. Sie will Menschen in Arbeit bringen, Helfer vernetzen, die Verwaltungsarbeit sortieren, kurz: Sie hat einiges vor.

 Die neue Flüchtlingskoordinatorin Marie Weymans im Beratungsgespräch. Sie hat sich Ziele für die kommenden Monate gesteckt.

Die neue Flüchtlingskoordinatorin Marie Weymans im Beratungsgespräch. Sie hat sich Ziele für die kommenden Monate gesteckt.

Foto: Stadt Geldern, v.Stephoudt

Noch für den September plant Marie Weymans die Einrichtung der Internetseite "Integration und Migration". Über die Homepage der Stadt Geldern sollen Bürger, Helfer, Hilfesuchende darauf gelangen. Und dort sollen sie dann online Hilfe und Antworten zu unterschiedlichen Themen und Fragen finden.

Ferner plant sie "Netzwerktreffen" mit lokalen Akteuren in der Flüchtlingsarbeit; das erste soll ebenfalls noch im September stattfinden. Das Ziel: Geflüchtete sollen möglichst rasch integriert und, sofern möglich, auch ganz schnell in Arbeit gebracht werden. Für November ist die zweite Gelderner Flüchtlingskonferenz zum Thema "Arbeit und Qualifizierung" angepeilt. Und gegen Ende dieses oder Anfang des kommenden Jahres soll es eine Infoveranstaltung "Förderung von Wohnraum für Flüchtlinge" geben.

Als allererstes aber sollen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung ein neues Werkzeug für ihre Arbeit an die Hand bekommen: eine Flüchtlingsdatenbank.

Marie Weymans ist 24 Jahre alt und war im Dualen Studium - also dem Studium neben der Ausbildung - bereits als Auszubildende bei der Stadt Geldern. An der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Duisburg hat sie nun ihre Bachelorprüfung in der Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre abgelegt. Ihre Vorgängerin auf dem Posten der Flüchtlingskoordinatorin war Melanie Lattek. Sie hatte die Stelle für etwa ein Jahr inne und ist zum 1. September ins Amt für Arbeit und Soziales gewechselt, wo sie sich um Unterhaltsfälle kümmert.

Der Politik stellte Weymans sich in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses des Gelderner Stadtrates vor. Die neue Flüchtlingsdatenbank, erklärte sie bei der Präsentation ihrer Pläne, soll den Verantwortlichen innerhalb der Verwaltung zum besseren, einfacheren Überblick über die jeweils aktuelle Lage verhelfen: Welche schutzsuchenden Personen sind im Augenblick in der Stadt? Welche Unterkunft ist zurzeit wie belegt, wie steht es um die Gesundheitsversorgung der Menschen? Derartige Daten über die in Geldern versorgten Geflüchteten werden in der neuen Software hinterlegt und gepflegt. Bis etwa Mitte des Monats soll das Werkzeug installiert sein - den Zeitplan diktiert die Technik, man wartet noch auf letzte Programmierungsarbeiten.

Das Programm lieferte ferner aktuelle Zahlen über die Flüchtlinge in Geldern. Ende vergangener Woche waren das 53 Geflüchtete aus Syrien, 50 aus Afghanistan, gefolgt von Albanien (36), Mazedonien (34), Serbien (21) und Irak (19). Weitere 54 Personen stammen aus einer Reihe verschiedener Länder, beispielsweise aus Ghana oder Eritrea.

In Geldern gibt es derzeit zwei große Förderprogramme für die Integration. Das Projekt "Komm an" dient unter anderem der Finanzierung von Ankommenstreffpunkten an der Walbecker Straße. Dafür stehen 17.420 Euro Fördergeld zur Verfügung. Im Projekt "Zusammenkommen und Verstehen" werden das Selbstlernzentrum und auch die Fahrradwerkstatt an der Walbecker Straße finanziert, es gibt dafür 3140 Euro.

(RP)
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