Geldern Neubau der Gymnasien hätte Vorteile

Geldern · Architekten haben im Schulausschuss das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie am Friedrich-Spee und Lise-Meitner vorgestellt. Die beiden Möglichkeiten: Sanierung im Bestand oder kompletter Neubau.

Zusammenlegung der Gelderner Gymnasien wäre eine Option.

Zusammenlegung der Gelderner Gymnasien wäre eine Option.

Foto: dpa-Infografik

  An allen Ecken und Enden sind die beiden Gelderner Gymnasien reparaturbedürftig. Das attestierte der Tüv den Schulen vor zwei Jahren. Die Stadt Geldern hat darum eine Studie in Auftrag gegeben, die die Entwicklung von Friedrich-Spee-Gymnasium (FSG) und Lise-Meitner-Gymnasium (LMG) unter die Lupe nimmt. Das, was die Architekten vom Büro Hausmann aus Aachen im vergangenen Schulausschuss vorgestellt haben, war eine so genannte Machbarkeitsstudie. Demnach sehen die Architekten zwei Optionen für die Gymnasien: eine Umstrukturierung und Modernisierung des Bestands oder den Neubau der Schulen.

Der große Vorteil der Variante Neubau: Planung und Bauzeit wären deutlich kürzer als bei der Sanierung im Bestand. Insgesamt fünfeinhalb Jahre haben die Architekten dafür kalkuliert, etwa dreieinhalb Jahre sind davon reine Bauzeit. Bei der Sanierung gehen sie von insgesamt acht Jahren und neun Monaten Projektlaufzeit aus. Hier würde alleine der Umbau mehr als sechseinhalb Jahre dauern.

Zudem würde der Neubau ablaufen, ohne den Unterricht zu stören. Beim Umbau der bestehenden Gebäude müssten die Klassen nach und nach in Container ziehen. „Was Baulärm angeht, sind wir Kummer gewöhnt und das seit Jahrzehnten“, sagte FSG-Schulleiter Karl Kirchhart mit einem Augenzwinkern.

Bei den Kosten sind die Unterschiede weniger gravierend. Den Neubau haben die Experten auf etwa 39,9 Millionen Euro geschätzt, die Sanierung auf 38,1 Millionen Euro. Dabei entfallen alleine 5,6 Millionen Euro auf die Interimslösung mit Containern. Dieser grobe Kostenrahmen sei kalkuliert auf Basis aktueller Zahlen und werde aufgrund der Baupreissteigerung wahrscheinlich noch steigen.

Auch aus Planersicht spricht einiges für den Neubau. „Sanierungsvorhaben von der Größe sind risikoreicher, schlechter einsetzbar“, sagte die Architektin. Andreas van Bebber von der Gelderner SPD-Fraktion zeigte sich angetan von der Version. „Würden die Kosten weiter auseinander liegen, könnten wir auch über eine Sanierung reden“, sagte er. „Aber so wäre es sinnvoller, über einen Neubau nachzudenken.“

„Wir stehen noch ganz am Anfang“, sagte Bürgermeister Sven Kaiser in der Diskussion. „Es ist bisher noch eine Skizze.“ Stadt und Architekturbüro wollten nun Termine mit den Schulen machen und die Vorschläge dort diskutieren. Auch die Darstellung der Gymnasien durch das Architekturbüro sei lediglich ein Funktionsschema, noch kein konkreter Grundriss.

„Es gibt durchaus geteilte Meinungen an der Schule“, berichtete FSG-Leiter Kirchhart. „Viele hängen an dem Gebäude, andere sehen die Chancen durch das Neue.“ Vor allem der Sportplatz bereite den Lehrern und Schülern Sorge, man befürchte eine Verschlechterung durch den Wegfall bei einem Neubau. „Der Sportplatz war Alleinstellungsmerkmal der Schule“, sagte Martina Wolters von der Grünen-Fraktion. „Das wäre sehr schade.“ Die Architekten sicherten aber zu, dass man neue Flächen schaffen könnte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort