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Umwelt in Wachtendonk Ein Haus für die ökologische Bildung

Wachtendonk · Das Naturparkzentrum Wachtendonk besteht seit 25 Jahren. In der Feierstunde am Montag wurde die Arbeit in der Einrichtung für Natur und Umwelt gewürdigt. Und es wurde an die wechselvolle Geschichte des Gebäudes erinnert.

 Im Bauerngarten des Naturparkzentrums (v.l.): Alexander Brillen, Friedel Heuwinkel, Marlies Brückner, Michael Puschmann, Paula Backhaus und Andreas Coenen. 
  RP-Foto: Evers

Im Bauerngarten des Naturparkzentrums (v.l.): Alexander Brillen, Friedel Heuwinkel, Marlies Brückner, Michael Puschmann, Paula Backhaus und Andreas Coenen. RP-Foto: Evers

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Gedanken von Marlies Brückner schweiften weit zurück. „Sie sitzen mitten auf der Tanzfläche der ehemaligen Discothek Püllen“, sagte Wachtendonks stellvertretende Bürgermeisterin am Montagnachmittag zu den Teilnehmern der kleinen Feierstunde. So manche Ehen hätten auf dieser Tanzfläche ihren Anfang genommen, fuhr sie fort. „Auch ich habe meinen Mann dort kennengelernt.“ Doch nicht wegen ihrer persönlichen Liebesgeschichte stand Marlies Brückner am Rednerpult. Sie war eine der Gratulanten zu einem Jubiläum. Das Naturparkzentrum Wachtendonk besteht seit 25 Jahren.

Andreas Coenen, Viersener Landrat und Verbandsvorsteher des Naturparks Schwalm-Nette, erinnerte an die bewegte Geschichte des 1634 errichteten Gebäudes. So habe es unter dem barocken Doppelgiebel von Haus Püllen unter anderem einen Weinhandel, eine Tonpfeifenfabrik, eine Schreinerei und eben ein Lokal und eine Disco gegeben. Ende der 1980er Jahre gab es Überlegungen für eine Weiternutzung. Die Gemeinde kaufte das Gebäude und sanierte es mit Interreg-II-Mitteln des Landes.

Der ursprüngliche Plan, nur eine Touristen-Information im Haus zu installieren, wurde dann so geändert, dass auch ein zweites Naturparkzentrum des Naturparks Schwalm-Nette dort hinein kam, um die Besucherströme an den Krickenbecker Seen zu lenken. Am 24. Oktober 1997 wurde es im Haus Püllen eröffnet.

Coenen lobte vor den Zuhörern, darunter die stellvertretende Landrätin Paula Backhaus, Michael Puschmann vom Naturpark und Alexander Brillen vom Naturparkzentrum, das Naturparkzentrum als bedeutend für die Umweltbildung und für die Sensibilisierung im Umgang mit der Natur. Er dankte den früheren und jetzigen Mitarbeitern, die das Haus zu einer guten Adresse gemacht hätten, deren Besuch für alle Altersgruppen lohnt.

„Für jeden ist etwas dabei“, bekräftigte Marlies Brückner mit dem Hinweis unter anderem auf die Ausstellungen, den Bauerngarten und die Ortskernführungen. Sie lobte das Naturparkzentrum als Bereicherung für die Gemeinde. Als Mutter und Biologielehrerin urteilte sie: „Das Haus erfüllt eine besondere Funktion für die ökologische Bildung und für die Nachhaltigkeit.“ Es bringe den Menschen die Natur näher. Und das im Verbund mit der Touristen-Information, die den Besucher auf die schönsten Seiten von Wachtendonk hinweise.

Friedel Heuwinkel, der Präsident des Verbands Deutsche Naturparke, hob die Vielfalt der Möglichkeiten hervor, von denen das Haus lebe. Er dankte für die „tolle Arbeit“ im Naturparkzentrum selbst sowie für die intensive Zusammenarbeit mit dem Naturpark Schwalm-Nette. Der müsse, wie die übrigen 103 Naturparke in Deutschland auch, alle fünf Jahre Qualitätskriterien erfüllen, um das Premium-Siegel zu erhalten. Zu den Säulen zählen Erholung und Tourismus ebenso wie Bildung und die Regionalentwicklung, unter die etwa die Herkunft heimischer Lebensmittel fällt.

Heuwinkel äußerte die Hoffnung auf die weitere Unterstützung der Naturparke durch die Bundesländer. „In NRW sind wir im Moment nicht so gut aufgestellt“, gab er zu bedenken. Für ihn steht außer Zweifel, dass die Naturparke und damit die Naturparkzentren auch für die Zukunft ihre Bedeutung haben. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

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